From Zero to Hero!

Vorwort

Also erstmal bevor es los geht noch ein paar Sachen. Nachdem ich letztes Mal ja etwas geknickt war geht es mir nun schon wesentlich besser. Das liegt wohl zum einen daran, dass ich mit den ganzen Mist von der Seele geschrieben habe, zum anderen aber auch an euch. Denn nachdem ich das geschrieben hatte, haben sich wirklich einige bei mir gemeldet und es war irgendwie schön und genau das was ich gebraucht habe. Danke! Zwar bin ich gerade wieder etwas deprimiert aber das hat andere Gründe. Gründe die durchaus positiv sind. Ich finde man darf traurig sein wenn ein Mensch den man mag andere Wege einschlägt und damit aus dem eigenen Leben verschwindet. Auf der anderen Seite weiß ich, dass es diesem Menschen in Zukunft vielleicht besser gehen wird und auch wenn jetzt vielleicht die Traurigkeit überwiegt, werde ich in der Zukunft zurück sehen und zufrieden sein.

Achja… der folgende Text ist relativ lang aber ich denke er ist auch ganz nett, also gebt ihm ne Chance.

From Zero to Hero!

 

Heute hatten wir unseren großen Konstruktionswettbewerb. Ziel: Ein Gerät entwerfen welches mit einem Stift möglichst viele Runden auf einer vorgegebenen Kreisbahn zeichnet. Dabei durfte alles nur mit einem Gewicht angetrieben werden. Seit gut 2,5 Monaten arbeiten wir nun schon an diesem Projekt, haben nachgedacht, Ideen entworfen, Ideen wieder verworfen und fleißig gebastelt mit allem was wir finden konnten. Trotz allem lief unser Gerät letzte Woche noch nicht wirklich optimal. Bei unseren Versuchen hat sich alles verbogen, der Stift wollte sich nicht bewegen und immer wieder waren Teile im Weg die verhindert haben, dass wir überhaupt eine komplette Runde geschafft haben.

 

Nachdem am Wochenende nochmal ein Teammitglied eine Sonderschicht eingelegt hat und das Ding halbwegs funktionstüchtig gemacht hat sind wir immerhin auf ganze 9 Runden gekommen. Kein besonders toller Wert wenn man bedenkt was man so von den anderen Gruppen gehört hat. Dort war die Rede von 40 und mehr Umdrehungen. Dazu kommt, dass unsere Konstruktion auch keinen Schönheitspreis gewonnen hätte. Einzig ein Hello Kitty Aufkleber hat das Schlimmste dann doch noch verhindert.

 

Wie gesagt, heute war es dann soweit, der Wettbewerb sollte stattfinden. Dann gleich der erste Schock, die Reihenfolge der Gruppen wurde ausgelost und… wir waren die Ersten. Meine Aufgabe war es unser Projekt vorzustellen. Ja, wer mich ein bisschen kennt wird wissen, dass Reden nicht meine Stärke ist. Zumindest wenn ich mit jemanden persönlich reden muss. Kurioserweise funktioniert es aber ganz pasabel wenn ich nicht zu jemand bestimmten rede. Oder anders gesagt wenn ich Selbstgespräche führe. Da ich nicht mit einem Sieg von unserer Seite gerechnet hatte wollte ich wenigstens im Gedächtnis bleiben. Immerhin waren ja schon ein paar Leute gekommen um das zu sehen. Also scheiß auf einen formellen Vortrag, Zeit für Improvisation.

 

Also hab ich damit angefangen unsere Leute vorzustellen. Dabei natürlich auch den Typ der schon seit der ersten Woche nicht mehr gesehen wurde. Gleich noch hinterher geschoben, dass wir dachten er taucht heute überraschend auf und bringt die ultimative Konstruktion. Die ersten lachen. Dann weiter gemacht und unser Projekt beschrieben. Natürlich an dieser Stelle bekam auch der Hello Kitty Aufkleber seine Aufmerksamkeit und es musste natürlich auch immer wieder betont werden, dass wir nicht sonderlich viel Vertrauen in unsere Gerätschaft haben. Ich denke sowas komm an. In der Zwischenzeit haben die beiden Mädels aus unserer Gruppe den Stift angebaut. Der wurde gestellt. Hier gab es schon die ersten Probleme, der Stift wollte nicht in die Halterung. Sowas kann man natürlich sehr schön sarkastisch kommentieren.

 

Am Ende hats dann aber doch noch gepasst. Alles wurde in Position gebracht und nun sollten eigentlich 9 Runden gefahren werden. Das Gewicht fällt, der Stift setzt sich in Bewegung und nach ungefähr 3 Sekunden ist alles vorbei. Nach 320°, also nicht mal einer kompletten Runde bleibt alles stehen. Stille… Ja was macht man in einer solchen Situation um die Situation zu retten? Sehr peinlich! Wie wäre es mit „Applaus bitte!“? Tja und alle haben geklatscht. Damit ist für uns eigentlich schon das schlimmste Szenario eingetreten. Ich meine nicht einmal eine Runde… die Chancen, dass wir letzte werden standen wirklich gut. Aber immerhin waren wir witzig. Das eine Mädel an der Kamera hatte sichtlich Spaß an dem was wir da veranstaltet haben.

 

Tja jetzt konnten wir eigentlich nur hoffen, dass eines der anderen 8 Teams noch schlechter abschneidet damit es nicht ganz so blamabel wird.

 

Nach uns ging gleich das nächste Team an den Start. Tolle Konstruktion. Irgendwas aus Lego. Sah gut durchdacht aus und wesentlich stabiler als unsere Geschichte. Auch ihre Präsentation war wesentlich seriöser. Die Jungs wollten gewinnen! Nach einem Sieg wären die sicher auch gleich in Polen einmarschiert. Zur Gesinnung hätte es gepasst. Wie dem auch sei… das Gewicht wurde los gelassen alles begann sich zu drehen und nach einem halben Kreis wurde der Stift so schnell, dass er abgehoben ist. Alle gucken doof. Disqualifiziert. Stille. Naja und böse wie ich bin fange ich als einziger an laut zu klatschen. Wir waren nicht letzter, die Nazis haben eine weitere Schlappe erlitten. Die Welt ist in Ordnung.

 

Dann das nächste Team. Eine hübsche Holzkonstruktion. Eine langweilige Präsentation. Das Gewicht fällt nach unten, der Stift dreht sich, dreht sich nicht, eine halbe Umdrehung. Die ersten Witze in unserer Gruppe beginnen „Hey wir sind immernoch auf dem ersten Platz“.

 

Das ging dann so weiter. Entweder der Stift ist so schnell rotiert, dass er sofort abgehoben ist oder das Gerät ist einfach stehen geblieben. Schön war auch eine Gruppe die eine super tolle Sache gebaut hat, aber schon nach wenigen Zentimetern an einer winzigen Beule auf der Fahrbahn hängen geblieben ist → Ende des Versuchs! Dann ein kleiner Stubs per Finger und das Ding hat sich noch einige Runden gedreht. Hat aber halt nicht gezählt… tja Pech gehabt.

 

Alles in allem ging es auf das Ende zu. Nur noch zwei Gruppen. Bis jetzt konnte eine Gruppe mit einer wirklich überragenden Konstruktion überzeugen die es auf 31 Runden gebracht hat und ja… das Ding war genial. Eine tolle Idee, tolle Umsetzung und später auch der verdiente Gewinner. Außerdem hat sich eine Gruppe mit immerhin 7 Umdrehungen noch vor uns geschoben. Der Rest war immer irgendwie gescheitert.

 

Die vorletzte Gruppe ging an den Start. Jetzt kann ich mich nicht mehr genau erinnern aber ich glaube sie hatten eine besondere Vorrichtung gebaut damit der Stift auch auf jeden Fall auf der Bahn bleibt und nicht abhebt wie bei vielen anderen. Das ist ihn zum Verhängnis geworden denn dadurch war die Reibung so groß, dass sich gar nichts mehr gedreht hat. Nur noch eine Gruppe und irgendwie waren wir immer noch auf Platz 3. Leider muss man aber sagen, dass die meisten Gruppen das ganze sehr bieder aufgezogen haben. Wären wir nicht so sehr mit Schadensfreude beschäftigt gewesen wäre ich wohl eingeschlafen. Auf jeden Fall wurden jetzt schon leise Hoffnungen wach. „Sagt mal, der dritte Platz gewinnt doch auch noch was oder?“ „Ja, aber sprich sowas nicht aus, das bringt Unglück“ „Wer ist denn die letzte Gruppe?“

 

Die letzte Gruppe wird aufgerufen. Stille. Nichts bewegt sich. Alles guckt durch den Raum. Die letzte Gruppe… war nicht da! Ja und damit hatten wir den dritten Platz. Wir die Chaosgruppe die als erstes dran war und von allen belächelt wurde (was durchaus gewollt war). Keine Ahnung, wir hätten mit allen gerechnet aber nicht damit doch noch irgendwas zu gewinnen. Und wir haben was gewonnen! Jeder aus der Gruppe hat einen 20€ Buchgutschein bekommen (insgesamt 80€ auch wenn wir den für unser verschwundenes Teammitglied nicht bekommen haben). Jeder hat eine Tasse aus Kahla-er Porzellan bekommen. Richtig gute Teile und das Besondere, die sind mit einer Art Stoffschicht überzogen. Damit sind sie super weich und werden trotzdem nicht heiß. Außerdem ist das Zeug sogar Spülmaschinen-fest. Das fällt so unter die Kategorie: Will ich haben weil ich mich für den Effekt begeistern kann. Ähnlich wie ein Kindle mit seinem E-Ink Display. Außerdem gabs noch Notizzettel… naja Werbung, aber egal. Uuuuund… unser Projekt wandert jetzt für ein Jahr in eine Vitrine in der FH wo es jeder sehen kann!

 

Ja und das ist die Geschichte wie aus ein paar Underdogs die Sieger der Herzen wurden.

 

Mit freundlichen Grüßen Thomas

 

PS: Langer Text ich weiß, aber es war einfach eine tolle Geschichte die erzählt werden muss!

PPS: Hier noch Musik, um das Hirn zu zermürben.

PPPS: Hier ein Link zu den Wettbewerben + Video der letzten Jahre. Wenn ich das so sehe wird das zusammen geschnitten. Da wird man uns Freaks wohl raus schneiden^^

Andere Menschen und ich…

Es ist schon seltsam. Da sitze ich die ganzen letzten Monate daheim und habe nichts zu tun. Die meiste Zeit über bin ich allein. Im Grunde ist das ein Umstand der mich nicht wirklich stört. Im Vergleich zu anderen Menschen reicht mir ein gewisses Mindestmaß an Kommunikation und selbst das lässt sich durchaus noch einschränken wenn ich die Gedanken einfach nur aufschreibe und dann weg schließe. So haben sich im laufe der Zeit sehr viele Dokumente angesammelt. Einige wenige sind in meinen Blog geflossen aber das meiste lagert immer noch auf meiner Festplatte wo sie wohl auch für immer bleiben werden.

 

Doch auch ich brauche irgendwie andere Menschen. Glaube ich zumindest. Dachte ich zumindest.

 

Nun habe ich andere Menschen um mich herum. Viele Menschen und ich bin mir wirklich nicht sicher ob das nun eine Verbesserung ist oder nicht. Ich meine trotz der Einsicht, dass ich andere Menschen brauche kann ich mich trotzdem nicht von den Vorzügen der Einsamkeit lösen. Erst wenn ich allein bin kann ich nachdenken, werde nicht abgelenkt und muss mir keine Gedanken um das machen was um mich herum passiert. Erst wenn ich allein bin kann ich abschalten, kreativ werden und arbeiten. Das ist nun mal so. Andere Menschen behindern mich dabei nur, besonders wenn meine eigentlich sicher geglaubte Ruhe gestört wird.

Keine Ahnung warum aber die meisten Menschen gehen mir zur Zeit auf die Nerven. Die Wahrscheinlichkeit, dass so viele Menschen gleichzeitig und geschlossen unsympathisch sind halte ich für… gering. Wobei unsympathisch vielleicht auch falsch ist. Ich kann mit den Leuten einfach nichts anfangen. Mich nerven die Gesprächsthemen, die Witze sind unlustig und irgendwie ach keine Ahnung.

 

Dabei weiß ich, dass ich aus anderen Menschen auch Kraft ziehen kann. Besonders wenn es darum geht anderen Menschen zu helfen bin ich in der Lage selbstlos zu handeln und mich für die Sache zu opfern. Außerdem sind andere Menschen dann doch oft der Antrieb den ich brauche um etwas zu bewegen. Das funktioniert aber nur wenn mir diese Menschen auch etwas bedeuten. Hier sind wir dann auch an dem Punkt angekommen der mir gerade etwas zu schaffen macht. Es gibt schlicht und ergreifend nur eine Person die aktuell das Potenzial für so etwas besitzt und selbst hier kommen mir immer mehr Zweifel ob dieses Vertrauen gerechtfertigt ist.

 

Keine Ahnung in welche Richtung sich das bewegen wird… ich glaube ich brauche einfach wieder mehr Ablenkung. Ich hab viel zu viel Zeit um mir über solche Dinge Gedanken zu machen. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur am Dezember. Allgemein kein guter Monat. Was will ich damit sagen? Mhh keine Ahnung. Eigentlich nur das alles doof ist und dass das mal gesagt werden musste.

 

The Social Network ist übrigens ein toller Film.

 

MfG Thomas

 

 

Gern auch etwas schwerer

Es war vor vielen Jahren. Ich schätze im Sommer 98. Damals war ich nicht älter als 10 und wir fuhren im Auto in den Urlaub. Auf dem kleinen Bildschirm vor mir hüpfte ein kleiner blauer Kerl von einer Plattform zur nächsten und schoß dabei auf alles was sich bewegte. Noch ein Sprung hier und dann den Feind in der Ecke abschießen. Schon oft war ich hier gewesen. Schon oft habe ich hier den virtuellen Bildschirmtod gefunden. Doch nun sollte es anders werden. Ich hätte mich blind in diesem Raum orientieren können, wusste wo die Gegner stehen, in welche Richtung sie schießen und auf welchem Millimeter des Bodens ich stehen muss um nicht getroffen zu werden. Schmerzlich habe ich diese Lektionen gelernt.

Gern auch etwas schwerer weiterlesen

Bad Day – Oder wie man sich grundlos über etwas aufregt…

Es gibt sie, diese Tage. Diese Tage an denen man einfach keine Lust auf gar nichts hat, an denen nichts funktioniert. Tage an denen man die ganze Welt schon wegen Kleinigkeiten verfluchen möchte und sowieso jeden hasst. Heute war so ein Tag.

Ich gebe zu, ich bin kein Morgenmensch. Ich brauche Früh meine Ruhe, brauche Zeit für mich. In der Regel ist diese Griesgrämigkeit schon verschwunden nachdem ich was gegessen habe, im Bad war oder wenn ich einfach endlich richtig wach bin. Wenn ich pünktlich ins Bett geh und meine 7-8 Stunden Schlaf bekomme ist das auch alles kein Problem. Wenn ich aber lange wach war und schon nicht aus dem Bett komme dann ist Vorsicht geboten.

Bad Day – Oder wie man sich grundlos über etwas aufregt… weiterlesen

Killerroboter mit Laseraugen!