Sicherheitsabstand

FinXFlame

Ich hatte in letzer Zeit ein paar Gespräche darüber welches Maß an Nähe zwischen zwei Menschen das Richtige ist. Dabei besonders auch im Hinblick der Frage: Was darf man denn mit anderen machen während man sich in einer Beziehung befindet. Wobei ich diese Frage in meinem Fall schon fast etwas erweitern würde. Denn selbst wenn man nicht in einer Beziehung ist, sollten die selben Regeln im Umgang mit anderen Menschen gelten. Alles andere führt nur zu einer schmerzhaften Umstellung. Dem Gefühl für den Partner etwas aufgeben zu müssen.

Dabei sollte ich vielleicht auch darauf hinweisen, dass es mir glaube so oder so schwerer fällt mich auf andere Menschen einzulassen. Das bedeutet aber nicht, dass ich weniger körperliche Nähe brauche als andere Menschen. Vielleicht sogar im Gegenteil. Aber ich möchte mir diese Nähe nicht bei irgendwem holen. Ich möchte sie von einigen wenigen Menschen denen ich vollkommen vertrauen kann. Allem voran natürlich dem EINEN Mädchen. Aber auch noch wenige andere wie meine kleine Schwester fallen darunter.

Zu anderen Personen halte ich aber einen gewissen Abstand. Ich glaube das macht das Zusammenleben wesentlich einfacherer. Schon allein aus Respekt meinem hypothetischen Partner gegenüber. Denn wenn ich mich auf jemanden einlasse, dann lasse ich mich vollkommen auf ihn ein. Ich möchte ihr keinen Grund geben eifersüchtig zu sein. Ich möchte ihr Vertrauen und dass sie sich über solche Dinge keine Sorgen machen muss. Einfach weil es mir wichtig ist. Ich erwarte das nicht im selben Maß von ihr aber ich denke eine Beziehung kann für mich nur funktionieren wenn beide da ungefähr die selben Vorstellungen haben.

Das bedeutet nicht, dass ich nun nicht mehr mit anderen Frauen spreche. Das ist aus diversen Gründen auch etwas schwierig (beste Freundin, zwei Mitbewohnerinnen, diverse gute Freundinnen die ich zum Überleben brauche). Aber sie könnte sich zumindest sicher sein, dass dort nie etwas passieren wird. Was ihr vermutlich auch auch jede der genannten Personen bestätigen würde. Ich denke bis jetzt habe ich das auch immer ganz gut hin bekommen. Dennoch ist es mir wichtig, dass ich ständig neues Vertrauen schaffe.

 

Kompliziert wird es wohl erst wenn zwei Menschen dort asymmetrische Vorstellungen haben. Ich könnte zum Beispiel nur schwer damit leben wenn meine Freundin extrem offen wäre und auch jeden anderen Typen umarmt. Mit Freunden abends auf der Couch kuschelt und Filme schaut. Andere mit viel Körperkontakt antanzt… das größte Problem dabei für mich wäre wohl, dass sie bewusst oder unbewusst eine Tür für andere öffnet. Zum einen signalisiert sie Typen die sie nicht so gut kennen damit, dass dort etwas passieren könnte. Auf der anderen Seite kann sie damit bei anderen aber auch ungewollt Gefühle auslösen. Gefühle zu sich zu ernsten Problemen entwickeln können, für alle Beteiligten. Denn sie teasert im Grunde die light-Version einer Beziehung. Sie gibt einen Vorgeschmack darauf was sein könnte… daher finde ich es auch wichtig dieses emotionale Chaos zu minimieren. Sich zu überlegen was man möchte und rechtzeitig Grenzen zu ziehen bevor man nur unnötig Leid verursacht.

Aber es gibt noch eine andere Sache die ich relativ wichtig finde. Ich denke das bestimmte Dinge einfach nur mit wenigen Menschen geteilt werden sollten um ihre Bedeutung zu erhalten. Wenn ich jemanden umarme dann kommt das nicht oft vor. Dann ist das ein Zeichen, dass mir dieser Mensch wichtig ist und wer mich kennt ist sich hoffentlich auch der Bedeutung dessen bewusst. Genauso halte ich es mit den meisten anderen Dingen.

Gesten sollte man nicht zu inflationär benutzen, sonst werden sie belanglos.

 

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Genauso halte ich es für wichtig diese Grenzen zu besprechen. Nur weil meine Partnerin die Dinge offener sieht und meint ich dürfte auch alles mit anderen Mädchen machen… dann bedeutet das nicht, dass ich das auch möchte. Nur weil man die Grenzen erweitert heißt das nicht, dass damit dann alles oke ist. Wenn meine Freundin meint wir dürfen auch mit anderen Personen schlafen (um das mal ins Extreme zu ziehen) bedeutet das nicht, dass damit alles ok ist. Für mich wäre das alles andere als ok. Für mich wären da schon unzählige Ebenen von „Falsch“ durchbrochen. Das Argument: „Aber ich habe doch nichts dagegen wenn du das auch machst“ funktioniert in diesem Fall einfach nicht. Nur weil beide etwas „dürfen“ ist es deshalb nicht legitim. Die Regeln müssen von beiden getragen werden. Sowohl nach oben als auch nach unten hin.

Jeder hat seine eigene Grenze ab wann die Dinge „unangenehm“ werden. Diese Grenze sollte man respektieren und aufeinander zugehen. Sich auch mit der Position des anderen auseinandersetzen und nicht nur stur auf die eigenen Interessen achten. Liebe bedeutet auch Kompromisse einzugehen. Und wenn es wirkliche Liebe ist das tut man das gern.

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