Hybrid Rainbow

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Wenn es darum geht warum ich gerade bin wo ich bin, dann höre ich immer wieder, dass ich mir doch vielleicht nicht immer die Mädchen mit all den Problemen aussuchen sollte. Immer wenn ich mit jemanden über meine Gedanken rede kommen wir zu diesem Punkt und… ich finde ihn scheiße!

 

Also vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich mir solche Dinge nicht aussuche. Mädchen stellen sich nur selten mit den Worten vor „Hallo ich bin XY und ich habe Depressionen / Schitzoide Persönlichkeitsstörungen / Angststörungen / Schulden / mein Leben vor die Wand gefahren“. Solche Dinge erfährt man immer erst mit der Zeit wenn man den Menschen schon mag. Viel wichtiger ist aber die Frage, soll ich mich dann einfach umdrehen und weggehen? Bitte was erwartet man von mir?

Ich meine dort sitzt ein Mensch mit Problemen der vielleicht Hilfe braucht. Was für ein Mensch wäre ich wenn ich nun einfach sage „Mhh nein das ist mir zu anstrengend ich suche mir lieber jemand anderes“. Wie könnte ich sowas tun? Wie kann irgendwer sowas tun? Wenn ich einen Menschen mag sollte ich ihn dann nicht gerade auch trotz seiner Probleme lieben? Ihm helfen vielleicht auch weil es ja scheinbar sonst niemand tun will?

Eventuell bin ich da aber auch vorbelastet. Ich hatte selbst Zeiten in meinem Leben wo ich mich am Abgrund bewegt habe. Ich habe Verzweiflung und Leid gesehen. All diese dunklen Dinge die tief in meiner Seele vergraben liegen. Was aber viel wichtiger ist, ich war allein. Zum Teil weil ich es wollte und weil ich niemanden genug vertraut habe um mir helfen zu lassen. Zum Teil aber auch weil ich niemanden hatte. Ich bin diesen Weg allein gegangen. Es war ein langer, schwerer und schmerzhafter Weg. Einer der mich geprägt hat und einer der mich zu dem gemacht hat was ich heute bin.

Wenn ich einen Menschen sehe dem es genauso geht… sollte er dann seinen Weg auch allein gehen? Ich meine nicht jeder schafft das. Nicht jeder kann das. Ich kann nicht tatenlos daneben stehen und nichts tun… warum sollte jemand den selben inneren Kampf kämpfen den auch ich ausgetragen habe? Bzw. warum sollte er ihn allein austragen? Es geht nicht darum alles auf meinen Schultern zu tragen sondern darum den Schläger gemeinsam zu zu schwingen…

 

 

Auf der anderen Seite hat das aber auch noch nie funktioniert. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Menschen einfach nicht verstehe aber es endet immer in Schmerz. Schmerz für mich.

Dabei stellt sich mir auch immer wieder vor allem eine Frage. Wie kann es sein, dass ein Mensch der den Schmerz und das Leid kennt… wie kann es sein, dass gerade diese Menschen immer nicht nur mich sondern auch alle anderen um sie herum verletzen? Wie kann es sein, dass es in mir zu Mitgefühl und Verständnis geführt hat während es bei anderen zu Egozentrik und Selbstsucht führt? Wie oft habe ich die Worte gehört, ich muss jetzt erst mal an mich selbst denken? Gefolgt von einem absoluten Arsch-Move…

Wie oft habe ich auch das Gefühl, dass Probleme als Entschuldigung dafür herhalten müssen um sich scheiße zu verhalten. Dabei habe ich sogar vollstes Verständnis dafür wenn man in einem emotionalen Moment etwas Falsches tut. Ich habe Verständnis dafür wenn die Dinge nicht einfach sind. Ich habe auch Verständnis dafür wenn ich verletzt werde… so lange es nicht aus Absicht passiert. So lange die Menschen sich darüber im Klaren sind und ich merke, dass es ihnen im Großen und Ganzen auch Leid tut. Vielleicht auch erst hinterher…

In neun von zehn Fällen sage ich auch nicht mal was. Wenn ich aber das Gefühl bekomme immer nur einzustecken ohne, dass es der Person leid tut. Ohne, dass es die Person überhaupt zu merken scheint was sie macht dann muss ich es ansprechen… dann bekomme ich meine Entschuldigung. In der Regel auch nur genau dann. Dabei würde mir ein einfaches „Ich weiß, dass ich manchmal schwierig bin, es tut mir echt leid, dass ich so blöd war“ schon ausreichen. Es geht mir nicht um irgendeine Kompensation oder dass ich irgendwas als Ausgleich bekomme.

 

Aber trotz all dieser Erfahrungen werde ich nichts an dem ändern was ich tue. Zumindest nichts am Gesamtbild. Ich glaube jeder Mensch ist einzigartig und besitzt seinen freien Willen. Nur weil sich die Menschen immer wieder als egoistisch und zerstörerisch gezeigt haben bedeutet das nicht, dass der nächste Mensch den ich treffe den selben Weg geht. Nur weil andere Menschen mich verletzt haben kann ich nicht davon ausgehen, dass es die nächste Person auch tun wird. Ich schätze Vertrauen und Zuversicht sind das einzig Richtige…

 

Außerdem habe ich genau in dem Moment als ich kurz davor war diesen Grundsatz aufzugeben eine Person kennengelernt die einfach freundlich war. Ohne es zu wissen und ohne überhaupt zu wissen, dass traurig und an diesem Punkt war, hat mir einfach freundlich Hilfe angeboten. Der Grund war trivial und hatte auch nichts mit all dem zu tun… aber da war plötzlich einfach jemand der grundlos freundlich war. Nach all dem unsozialen Scheiß war das irgendwie sehr erhellend. Genau an dem Punkt wusste ich, dass ich all dem nicht nachtrauern sollte.

Ein Gedanke zu „Hybrid Rainbow“

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