Ich habe vor ein paar Tagen eine Email bekommen in der mir angeboten wurde, dass ich einen Artikel in meinem Blog schreibe und dafür Geld bekomme. Natürlich ist das mit gewissen Auflagen verbunden denn der nette Herr der mich da angeschrieben hat betreibt ein Preisvergleichsportal und würde gerne einen Verweis auf seine Seite haben. Sprich ich soll ein bisschen Werbung machen.
Also als erstes war ich ich natürlich schon sehr stolz, dass es jemanden gibt, der meine „Arbeit“ hier so gut findet, dass er bereit ist mich finanziell zu unterstützen. Denn Werbung hin oder her, wenn mein Blog nicht irgendetwas hätte würde man mir wohl kaum dieses Angebot machen. Da wir hier auch von einer Summe reden die zwar nicht utopisch ist aber für mich als Student durchaus sehr ansprechend, ist das schon sehr nett fürs Ego. Da der Artikel mehr oder weniger in meine allgemeine Themenpalette passt müsste ich mich auch nicht verbiegen. Sprich, ich mach das selbe was ich sonst auch mache und bekomme für einen Link ne Stange Geld. Da das Angebot durchaus seriös klingt wäre das sehr leicht verdiente Kohle.
Nachdem ich nun ein paar Tage darüber nachgedacht habe werde ich mich wohl aber dagegen entscheiden. Schon am ersten Tag als ich die Mail gelesen habe war ich mir unsicher. Ich bin nicht der Typ der Werbung macht. Zumindest nicht für Sachen die mich nicht vollkommen überzeugen und selbst dann bleibt mir noch immer die Möglichkeit am Ende kritisch darüber zu schreiben. Sobald ich aber finanzielle Unterstützung bekomme kann ich nicht mehr unabhängig sein. Man beißt ja nicht die Hand die einen Füttert. Ob dieser Fall wirklich eingetreten wäre lasse ich mal dahin gestellt. Ich glaube nicht, dass ich mich je wieder mit der Seite befassen würde… aber allein das Gefühl, dass ich die Zeilen schreibe weil man es von mir verlangt und nicht weil ich es will. Irgendwie widerstrebt mir das total.
Alles was hier in diesem Blog steht, gut wie auch schlecht, gehört irgendwie zu mir. Alles was ich hier schreibe ist ein Teil von mir, spiegelt meine Persönlichkeit wieder. Das muss nicht immer wirklich schlau sein. Vielleicht ist rückblickend sogar einiges extrem dumm aber ich lösche nichts davon. Mit allem will ich leben und dazu stehen wie ich auch sonst im Leben zu jeder meiner Taten stehen muss. Der Blog ist in gewisser Hinsicht ein Gebilde, dass mit jedem Eintrag wächst und ein Eigenleben entwickelt. Eine eigene Persönlichkeit bekommt. Und genau das möchte ich nicht durch Werbung versauen. Mit jeder Dummheit kann ich mich anfreunden aber ich bin mir sicher, dass ich die Tatsache, dass ich mich „verkauft“ habe irgendwann bereuen würde. Das entspricht nicht meinen Idealvorstellungen und solange ich das vermeiden kann werde ich das auch tun.
Dabei geht es weniger um die Seite für die ich Werbung machen würde. Die Jungs machen eine gute Arbeit und ich konnte nichts verwerfliches finden. Es geht mehr um die Werbung selbst die mir Bauchschmerzen macht jedes Mal wenn ich daran denke. Irgendetwas in mir wehrt sich dagegen und solange ich dieses Gefühl habe kann ich das auch nicht tun.
MfG Thomas
Ein Gedanke zu „Geld vs Ideale“