Die Jugend von heute

Man sagt ja immer die Jugendlichen würden immer unfreundlicher werden. Die Medien sind der Meinung, dass sich 36% von uns regelmäßig besaufen (hab ich gestern auf RTL gesehen) und über 12% jedes Wochenende ins Koma trinken. Außerdem haben die meisten von uns sowieso keine Perspektive und enden als Arbeitslose bei Mitten im Leben.

 

Also versucht man sich von diesen Klischees zu lösen. Naja zumindest ich versuche es. Das ist aber nicht immer einfach. Besonders weil ich eigentlich eine recht distanzierte Einstellung zu anderen Menschen habe. Kurz gesagt, ich lasse sie in Ruhe und sie mich. Das beißt sich leider mit der Tatsache, dass ich auch sehr idealistisch veranlagt bin und niemanden Hilfe ausschlagen würde oder versucht bin immer das richtige zu tun. Tja und das bringt mich zu meiner eigentlichen Geschichte.

Gestern wollte ich zur Post. Auf dem Weg dahin sehe ich am Wegesrand eine ältere Frau auf einem Gartenstuhl. Vorn über gebeugt in einer Position die nicht sonderlich gesund aussah. Regungslos. Also habe ich mir das erst einmal angeschaut. Als sich nach ungefähr einer halben Minuten immer noch nichts getan hat bin ich zu der Frau hin gelaufen.

Auf den paar Metern sind mir dann einige Fragen durch den Kopf gegangen. Die Hauptfrage war aber was mache ich hier? Nichts ist schlimmer als wenn man nicht helfen kann. Es ist erschreckend wenn man plötzlich merkt, dass alles was man weiß eigentlich nichts wert ist.

Als ich dann bei der Frau angekommen bin frage ich dann vorsichtig ob es ihr gut geht. Da kommt dann erst ein leises „ja“. Mhh gut. Sieht trotzdem nicht gesund aus was sie da macht. Also besser nochmal nachgefragt. Klang auch nicht gerade gut gelaunt wie sie das da so gesagt hat. Eventuell Depressionen? Also mal abwarten…

Tja und dann durfte ich mir einen Vortrag darüber anhören, dass sie eigentlich nur Yoga macht und dass ich sie in Ruhe lassen soll… und wenn man alt ist dann macht man sowas… und noch einige andere Sachen die alle irgendwie beleidigend waren.

Ich meine ganz ehrlich, dann sollte sie vielleicht nicht direkt vor dem Eingang ihres Wohnblocks solche Sachen machen. Vielleicht sollte sie auch ein Schild aufstellen wo sowas steht wie „Ich bin nicht tot ich mach nur Yoga!“ Tzz…

Sollte mir das jetzt peinlich sein? Nein!

MfG Thomas

 

3 Gedanken zu „Die Jugend von heute“

  1. Du hast da schon ganz richtig reagiert. Leider schauen viel zu viele Leute einfach weg. Lieber einmal zu viel nachfragen als zu wenig. 😉

    Hab da auch einmal sowas in der Art erlebt. Bei uns im Wohnblock war mal nachts um 3 Uhr ein Riesen Geschrei. Alle schauen aus ihren Türen aber keiner tut was. Ich also zum Nachbar hoch und geklingelt. Ne alte Frau öffnet mir die Tür und ich sehe, dass ihr Sohn seinen Vater würgt. Als sie mich sahen hat die Situation sich aber direkt beruhigt und der Junior hat die Nacht auswärts verbracht. Jetzt vertragen sie sich zum Glück wieder.
    Ich hätte nicht damit leben können wenn sich da jemand verletzt hätte oder gar gestorben wäre nur weil ich nicht nachschauen wollte so wie alle anderen hier.
    Würd ich auch jederzeit wieder machen.

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