Diablo-Alternative: Torchlight

Da ich mich über Diablo 3 beschwert habe möchte ich natürlich auch Alternativen liefern. Man muss ja nicht unbedingt Diablo spielen wenn man Diablo spielen will (logisch oder?). Als bekanntesten Vertreter oder als aktuell größten Konkurent von Diablo kann man dabei Torchlight sehen. Da sich immer wieder beschwert wird, dass ich viel zu viel schreibe und es in diesem Fall wirklich dazu kommen wird teile ich den Beitrag einfach in 2. Denn ich will auch auf zwei Spiele eingehen: Torchlight 1 und Torchlight 2. Wobei Torchlight 2 noch in der Beta steckt und erst in 1-2 Monaten erscheinen wird. Da ich aber die Beta spielen kann und es keine NDA gibt werde auch hier einiges sagen können. Wenn ich es schaffe bis morgen Abend mit der Videosoftware klar zu kommen dann gibt es sogar ein kleines Video dazu. Heute soll es aber erst einmal um den ersten Teil gehen. Der ist gerade recht günstig in der PC Games zu finden (5,99€) oder alternativ bei Steam für 15€ zu haben.

 

 

Das erste Torchlight erinnert sehr stark an das erste Diablo was nicht weiter verwundert denn mit den Schaefer Brüdern sitzen ein paar Leute hinter dem Spiel die schon bei den ersten beiden Diablo Teilen eine wichtige Rolle spielten (was macht eigentlich Bill Roper? Der war der Held meiner Kindheit…). Dabei war das erste Torchlight eigentlich nur eine kleine Fingerübung des neu gegründeten Studios. Dafür ist das Ergebnis aber umso beeindruckender.

 

Wie im ersten Diablo gibt es keine wirkliche Oberwelt sondern nur einen Dungeon der tiefer und tiefer ins Erdreich führt. In Diablo war es damals Tristram, in Torchlight ist es zu Anfang eine Mine die sich mit der Zeit aber zu mehr entwickelt. Sehr schön dabei ist, dass die Gebiete nie gleich aussehen sondern per Zufall generiert werden. Die Etage ist zwar immer eine Höhle, wie die Höhle aufgebaut ist unterscheidet sich aber von Besuch zu Besuch. Das kennen wir auch aus Diablo motiviert aber trotzdem dazu immer wieder neue Besuche zu wagen. Hack and Slay typisch trifft man in den Ebenen des Dungeons auf unmengen von Gegnern. Sind es am Anfang noch 2-3 wandelt sich das aber relativ schnell (schon nach 30min Spielzeit) zu kleinen Armeen aus 10-20 Monstern. Außerdem finden immer wieder kleine Events statt bei denen extra Monster aus Minenschächten oder ähnlichem krabbeln. Neben den kleinen Massengegnern gibt es aber auch noch ein paar stärkere Brocken die bessere Ausrüstung fallen lassen. Soweit so Hack and Slay so Diablo eigentlich.

 

Damit man die vielen Feinde auch ordentlich bekämpfen kann gibt es drei verschiedene Charakterklassen mit je drei Tallentbäumen. Da sich jeder Baum stark unterscheidet könnte man auch von 9 Klassen sprechen aber wir wollen es mal nicht übertreiben. Die drei Charaktere sind hier drei alte Bekannte. Krieger, Schurke und Magier. Klingt auf den ersten Blick etwas langweilig aber wenn man genauer schaut dann lässt sich damit gut leben. Die Schurkin hat z.B. einen Tallentbaum für Fernkampf mit Bogen und Schusswaffen (Schütze), einen für Nahkampf (Schurke) und einen für Fallen. Im letzten lernt ihr Bomben zu werfen oder Fallen bzw. Geschütze auf den Boden zu stellen die Feinde zerbröseln. Der Magier hingegen kann sich auf Angriffszauber, beschworene Begleiter oder eine Art von Nahkampf-Magie spezialisieren. Das macht die eigentlich recht langweiligen Standardklassen doch überraschend abwechslungsreich.

 

 

Außerdem gibt es hier etwas, was der neuste Diablo Teil doch schmerzlich vermissen lässt (zumindest ich konnte mich damit nicht anfreunden): Man hat die volle Kontrolle über seine Charakterentwicklung. Während im neusten Diablo bei jedem Levelaufstieg die Attribute (Stärke, Geschick etc.) automatisch erhöht werden kann man das in Torchlight wieder selbst machen (Diablo 2 lässt grüßen). Auch eure Skills lernt ihr nicht wie in Diablo 3 automatisch sondern dürft wie in Diablo 2 selbst Punkte in einen Tallentbaum stecken um euch das zu wählen und zu verbessern was ihr braucht. Dafür bin ich persönlich sehr dankbar auch wenn das Diablo 3 System nach allem was ich so gehört habe nicht sooo schlecht sein soll.

 

Neben dem Charakter verbessert ihr aber auch noch euren Begleiter. Das ist je nach Wahl eine Katze oder ein Hund. Dieser begleitet euch durch das komplette Spiel und ist weit mehr als nur ein kleiner Bonus. Denn hier unterscheidet sich Torchlight von Diablo. Der Begleiter hat ein eigenes Inventar und kann als Packesel genutzt werden. Zeitgleich kann man ihn aber auch in die Stadt schicken damit er den gesamten Krempel verkauft. Damit muss man nun nicht mehr alle 5 Minuten in die Stadt rennen. Außerdem unterstützt euch der Begleiter im Kampf. Er greift Feinde automatisch an und kann sogar mit Spezialfähigkeiten ausgestattet werden. Denn hin und wieder findet man „Zauber“. Das sind Items welche wie Waffen angelegt werden können und den Charakter dann neue Fähigkeiten geben. Diese haben aber meist eine Abklingzeit und eignen sich nicht für den Dauereinsatz. Das Pet kann auch zwei der Fähigkeiten anlegen und nutzt diese dann selbstständig. So könnte man dem Pet den Zauber „Heal all“ geben der alle Verbündeten heilt. Oder man lernt ihm „Silence“ was Gegner verstummen lässt und so ihre Spezialfähigkeiten blockt. Möglichkeiten gibt es viele aber da man nur 2 Zauber anlegen kann will das wohl überlegt sein.

 

So toll das auch alles klingt, ein paar Nachteile gibt es dann doch. So hat Torchlight nur einen Einzelspielermodus. Multiplayer im Internet oder im LAN gibt es nicht. Wie gesagt war Torchlight nur als kleine Fingerübung gedacht und wurde nicht auf sowas optimiert. Außerdem schwankt die Balance hin und wieder. Es kann zum Beispiel passieren, dass man durch ein Portal geht und dahinter sofort von einer Horde Gegnern verhauen wird ohne reagieren zu können. Ist mir persönlich zwar nie passiert aber in Foren finden sich dazu ein paar Beschwerden. Eine Sache die vielleicht den einen oder anderen stören könnte ist auch, dass das Spiel nur auf Englisch erschienen ist. Das ist aber nicht soo tragisch weil es Hack n Slay Typisch nur wenig Text/Sprachausgabe gibt und man mit ein paar Grundbegriffen wie Leben, Stärke oder Geschick prima durchs Spiel kommt. Womit wir bei meinem letzten Kritikpunkt sind denn wenn es nur wenig Text gibt, dann gibt es auch nur wenig Story. Wenn man es genau nimmt gibt es eigentlich sogar gar keine Story. Es gibt zwar hin und wieder ein paar Storyhappen die in Questtexten versteckt sind aber das ist nicht der Rede wert. Diablo 2 hatte zwar nüchtern betrachtet auch nicht soo viel Story aber da man mit allen Personen sprechen konnte und vielleicht auch weil ich die ganzen Bücher gelesen habe ergibt sich da schon ein nettes Universum. Da hängt Torchlight etwas hinterher. Aber das erste Diablo hatte eigentlich auch keine Story…

 

Ja was kann ich nun abschließend über den ersten Teil sagen? Im Grunde, dass Torchlight das Diablo ist, dass Blizzard nie gemacht hat (hab ich aus nem Forum geklaut). Für mich ist es nach Diablo auch das erste Hack n Slay welches den „Flow“ des Vorbilds erreichen kann. Bei anderen Spielen wie Sacred oder Dungeon Siege war der irgendwie nie so richtig da. Daher fand ich die Spiele auch nie so toll und nenne sie auch bewusst nicht als Alternativen. In Foren liest man immer wieder von Titan Quest welches an den Flow heran reicht aber das hab ich leider nie gespielt. Aber zurück zu Torchlight… Einzelspielern kann ich den Titel nur ans Herz legen auch gerade weil er fast nichts kostet. Zu dem erscheint bald der zweite Teil welcher mit 20€ auch sehr günstig daher kommt und eigentlich alle Kritikpunkte von oben angeht. Aber dazu mehr beim nächsten Mal wo ich aus der Beta schreibe 🙂

 

nuff said…

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