Akt 1 – Abenteuer Zeit

Ich habe mir in den letzten Tagen sehr viel Rat geholt. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen. Wollte wissen ob es nun romantisch ist oder doch ehr gruselig. Es hat mich wirklich viel Zeit gekostet aber am Ende ist eigentlich immer wieder das selbe dabei herausgekommen. Ich sollte es versuchen. Aber ich musste mich auch immer wieder der Frage stellen ob ich das wirklich will und ob es nicht einen leichteren Weg gibt.

Dazu muss ich ganz klar sagen: Ja ich will das wirklich und nein es darf keinen leichteren Weg geben!

Ich mag Romantik und ich finde es wichtig, dass eine Geschichte entsteht. Eine Geschichte die mit Mühen verbunden ist. Wenn ich einfach die Abkürzung nehme dann hat das alles keinen Sinn. Oft ist der umständliche Weg der bessere. Oder zumindest ist es der Weg den ich gewählt habe weil ich ihn für den Richtigen halte. Es ist schwer zu beschreiben warum ich denke, dass es so sein muss. Aber es fühlt sich einfach richtig an.

 

Daher habe ich nun auch eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte die sonst so nicht zustande gekommen wäre. Ich habe mich auf die Suche gemacht. Der Plan dürfte ja inzwischen bekannt sein. Aber leider war der Start schon ernüchternd. Ich war vor etwa einem halben Jahr mal mit einer Freundin unterwegs. Sie wollte einen Schneider finden der ihren Mantel kürzen kann. Damals waren wir bei einigen Schneidern und ich war mir eigentlich sicher, dass ich da recht schnell fündig werde. Zumindest hatte ich eine grobe Vorstellung davon wo sich die Läden befinden, wie sie aussehen und (besonders wichtig) welches Klima dort herrscht. Denn selbst wenn es einige Schneider gibt, es gibt Läden in denen ich sie lieber gefunden hätte.

Der kleine Schneiderladen an der Ecke der von einem netten Mann und seiner Frau betrieben wurde erschien mir am besten. Dort hätte ich sie am liebsten gefunden. Hingegen hatte ich gehofft nicht in den großen Sinn und Leffers zu müssen. Eine Boutique die über 3 Etagen geht und in der ich mich mit Sicherheit unwohl fühlen würde. Aber wie gesagt, am Anfang stand Enttäuschung. Denn ich habe den kleinen Schneiderladen nicht mehr gefunden. Ich hatte eine grobe Vorstellung davon wo wir damals waren aber irgendwie war er weg. Ich weis noch genau wie wir danach zu einem Bäcker gegangen sind um Kuchen zu kaufen (ja an den Kuchen erinnere ich mich besser – shame on me). Den Bäcker habe ich gesehen. Nur konnte ich in der Nähe einfach keinen Schneider finden. Vielleicht hat er inzwischen geschlossen aber das erscheint mir unlogisch da er so aussah als würde er da schon seit einer Ewigkeit stehen und sich auf eine weitere Ewigkeit vorbereiten.

Aber er war weg. Auch mein Handy konnte ihn nicht finden. Vielleicht ein magischer Schneider der immer nur kurze Zeit erscheint. Den Menschen Dinge verkauft die ihr Leben verändern um dann für immer zu verschwinden. Terry Pratchett hatte mal über diese Läden geschrieben.

Daher bin ich zum nächsten Punkt auf meiner Liste gelaufen. Dieser war bestimmt nicht der nächst Bessere sondern viel mehr der Schneider, der am nächsten war. Ja ich würde sogar behaupten, dass er ein wenig gruselig war. Anfangs. Als ich die kleine Kammer betreten habe stand niemand hinter dem Tresen. Nur eine Frau saß neben der Tür auf einem von zwei Stühlen. Das ganze sah mehr wie beim Arzt aus. Die Situation hat in mir auch das Verlangen geweckt mich neben die Frau zu setzen und zu warten. Das hätte ich sogar fast gemacht! Dann hat sie mich aber angesprochen und gefragt ob sie mir helfen kann. Dabei hat sie geschielt was noch seltsamer aussah weil sie saß und mich eben von unten her angeschaut hat. In dem Moment hatte ich dann die winzige Hoffnung, dass ich das Mädchen hier nicht finden würde.

Ich sollte mich aber täuschen. Zumindest ein wenig. Etwas verwirrt von der Situation und der Frau habe ich dann mit meiner Geschichte angefangen. Ich habe erzählt, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe aber leider nicht viel von ihr weis. Dass ich sie nett fand und sie nun suche. Dass sie eine Ausbildung zur Schneiderin macht und ja… dabei war es sehr verwirrend, dass die Frau während meiner ganzen Geschichte nicht aufgestanden ist. Sie saß auf ihrem Stuhl der mich noch immer an ein Wartezimmer erinnerte und schaute mich immer wieder mit einem Auge an während das andere irgendwo im Raum verweilte.

Als ich fertig war sagte sie, dass sie mir leider nicht helfen könnte und es hier keinen Lehrling gibt. Was ich aber viel erstaunlicher fand war, dass sie das mit einem Lächeln sagte. Allein dieses Lächeln wischte irgendwie alle anderen Eindrücke die ich davor von der Frau gewonnen hatte hinfort. Dieser kurze Augenblick hat es irgendwie geschafft, dass ich die Frau nicht mehr als seltsames und verwirrtes Wesen wahrgenommen habe sondern als… sympatisch. Von daher muss ich meine Aussage von oben revidieren. Vielleicht hätte ich sie doch ganz gern dort gefunden.

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Seit Edward mit den Scherenhänden sollte ich doch wissen, dass man einen Schneider nicht nach dem Äußeren beurteilt!

 

Habe ich aber nicht. Also auf zum nächsten Schneider. Nach etwa 1,5 Stunden gab es damit noch nicht mal den kleinsten Erfolg. Außerdem war es kalt und nass. Aber es sollte besser werden. Für den nächsten Schneider musste ich ein Stück laufen. Dabei ist mein Blick ständig hin und her gewandert. Jedes Schaufenster habe ich bewusst wahrgenommen in der Hoffnung vielleicht zufällig über einen weiteren Laden zu stolpern. Das war aber nicht der Fall. Für Außenstehende war es aber sicher ein seltsamer Anblick. Noch seltsamer als ich sowieso schon wirke meine ich.

 

 

Die nächste Haltestelle sollte etwas erfolgreicher werden. Wobei ich am Anfang noch etwas unsicher war. Denn eigentlich sagten die Öffnungszeiten, dass niemand da wäre bzw. man nur per Absprache geöffnet hätte. Hatte ich einen Termin? Mhh nein. Aber ich war in wichtiger Mission unterwegs. Vielleicht nicht gleich in der Mission der Liebe aber zumindest in sowas Ähnlichem. Ja für was war ich eigentlich unterwegs? Was sind die Hoffnungen? Was erwarte ich? Es ist schwierig eine Erwartung zu definieren wenn jede Erwartung irgendwie anmaßend ist. Ich kann nur erwarten sie zu finden. Nicht mehr und nicht weniger…

Ich bin dann aber doch rein gegangen. Dort habe ich zwei nette Frauen getroffen. Wobei die eine wohl ehr ein Mädchen war (ab wann ist ein Mädchen eine Frau? Alles was jünger als ich ist, sind Mädchen! Sonst wäre ich ein Mann und das möchte ich nun wirklich vermeiden). Sie konnte ich dann auch nach einem Lehrling fragen. Aber nicht nur das. Sie hatten sogar eine Auszubildende. Meine Beschreibung hat nur scheinbar nicht so recht gepasst. Vermutlich ist sie ein riesiger Mensch. Wie Brienne von Tarth oder so. Zumindest war der der Reaktion zu entnehmen. Was toll gewesen wäre. Ich mag Brienne. Jeder mag Brienne!


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Aber immerhin habe ich ein bisschen was erfahren. Zum Beispiel den Hinweis, dass ich vielleicht doch mal bei Sinn und Leffers (ob ich Geld bekomme wenn ich alle die Schneider verlinke und namentlich nenne?) vorbeischauen sollte. Angeblich gibt es dort auch Auszubildende. Gesagt getan. Oder gehört getan. Wie auch immer.

Dort angekommen habe ich mich etwas verloren gefühlt. Eine edle Boutique über 3 Etagen. Überall gut gekleidete Menschen. So ganz anders als ich. Da das Schild an der Rolltreppe mir auch nicht genau sagen wollte wo die Schneiderei-Abteilung war musste ich auch ein wenig suchen. Irgendwie hatte ich im Hinterkopf, dass es ganz oben sein muss. Nicht ganz überzeugt von meiner eigenen Überzeugung bin ich daher nach oben gefahren. Dort habe ich noch zwei verzweifelte Runden durch den Laden gedreht bis ich den Schneider endlich in einer Nische gefunden hatte. Man sollte meinen, dass ein so wichtiger Ort besser ausgeschildert ist. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur nicht mit dem Konzept von Edelboutiquen vertraut.

Auf jedem Fall stand ich dann vor dem Schneider und auch hier wieder das vertraute Konzept einer Frau und eines Mädchens. Vermutlich ist das dort wie bei den Sith. Immer einen Meister und einen Schüler es geben muss!

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Aber ich will mich nicht lustig machen. Die beiden waren super extrem nett. Also viel mehr wie Jedi-Schneider. Die helle Seite des Nähmaschine. Nachdem ich auch hier wieder meine Geschichte erzählt habe hat sich herausgestellt, dass das Mädchen dieses Jahr mit der Lehre angefangen hat und meine… ähm Zielperson… kennt.

Ab hier wird es dann auch etwas schwierig. Also vielleicht nochmal neue Musik.

 

 

Wer mich auch nur ein bisschen kennt, wer diesen Blog verfolgt, wird bestimmt wissen, dass ich ein Talent dafür habe an Mädchen zu geraten die nicht ganz so einfach sind. Ich will jetzt auch gar nicht zu weit ausholen. Es gibt mehr als genug Beispiele im Blog.

Nun habe ich erfahren, dass das Mädchen das ich suche ihre Lehre schon wieder abgebrochen hat. Was nach so kurzer Zeit schon echt ganz schön schnell ist. Vielleicht gibt es dafür ja Gründe. Keine Ahnung. Es gibt ja vielleicht auch Gründe dafür, dass ich einen ganzen Tag durch die Stadt irre und ein Mädchen suche. Daher… ja. Aber ich finde es schon irgendwie komisch und der Gedanke drängt sich auf, dass sie ungewollt vielleicht schon wieder genau die Art von Mensch ist an die ich immer gerate. Ich weis es nicht… im Zweifel für den Zweifel.

Ich meine ich hatte eine Menge Zeit zum nachdenken und nicht nur einmal stellte sich die Frage ob ich nicht voller Überzeugung in die falsche Richtung laufe. Vielleicht ist es aber auch nur Angst davor dem Ziel endlich nah zu sein? Die Erkenntnis, dass die Dinge real werden?

 

Aber nun weis ich wo sie jetzt arbeitet. Ich weis wann ich sie dort treffen kann. Das Ziel ist erreicht. Jetzt kommt der schwere Teil…

 

PS: Das alles ist schon gestern passiert. Aber ich hab den Beitrag nicht mehr fertig bekommen. Man merkt vielleicht auch, dass sich der Schreibstil irgendwann verändert. Den Teil von gestern finde ich persönlich nicht so toll. Aber ich wollte auch nicht alles neu schreiben (Jimmy Eat World stellt den Wendepunkt dar!).

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