101 oder das was nach der Hundert kommt

Eigentlich war der letzte Blogpost für den 15. Mai geplant. Denn genau am 15. April habe ich das letzte Mal mit IHR gesprochen. Außerdem wäre es genau der 100. Post gewesen den mein Blog gesehen hätte. Dazu dann noch der neue Song von Jimmy Eat World in den Eintrag geschoben und in meinem kleinen Universum hätte man das wohl an Größe nicht mehr überbieten können. Eine tiefere Verneigung vor dem Thema hätte ich wohl nicht hin bekommen. Nur reicht es halt nicht ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen welches wohl vor allem für mich wichtig gewesen wäre. Ich hätte dieses Zeichen auch mit Inhalt füllen müssen. Denn was bringt ein Zeichen, dass keine Botschaft vermittelt? Leider saß ich dann da und wusste nicht welchen Weg ich gehen soll.

Aber fangen wir mal mit Jimmy Eat World an…

Das eigentliche Problem ist, dass es für mich irgendwie schwer und paradox ist, zu sagen, du bist der Mensch mit dem ich zusammen sein möchte und ihn dann aber doch „einfach“ gehen zu lassen. Ich meine was wird hier von mir erwartet? Was erwarte ich an dieser Stelle selbst von mir? Die Literatur sagt uns, dass wir für die Liebe kämpfen sollen. Doch kann der Kampf nicht auch Dinge zerstören? Wie weit sollte man gehen? Wird von mir erwartet, dass ich Grenzen überschreite oder ist gerade das etwas was ich niemals nie nicht tun darf? Ich habe keine Ahnung was Richtig und was Falsch ist.

 

Worte, so schön sie auch sind, reichen nicht.

 

Es ist nicht der Kampf und die Mühe die mich abschreckt. Es ist nicht so, dass ich nicht bereit wäre alles zu tun. Nur ist die Frage ob mich das am Ende ans Ziel bringt oder ob ich so nicht voller Überzeugung in die falsche Richtung laufe. Irgendwie wirken all die Sachen die ich gesagt habe, die ich gefühlt habe, wie leere Worthülsen wenn ich das alles nun einfach so zu ende gehen lasse.  Wie kann ich sagen, dass sie für mich so besonders ist, dass ich so viel für sie empfinde wenn ich mich nun einfach umdrehe und mein Leben weiter lebe als wäre nichts passiert? Da kämpfe ich auch gerade mit meiner eigenen Glaubwürdigkeit.

Sicher ist alles was ich gesagt habe wahr. Aber reicht es nur Dinge zu sagen und ihnen dann keine Taten folgen zu lassen? Egal ob das jetzt noch wichtig ist oder nicht? Weniger für sie als viel mehr für meinen inneren Frieden? Gehen in dem Wissen alles getan zu haben? Damit tue ich mich gerade etwas schwer. Irgendwie drehen sich an dem Punkt alle meine Gedanken immer wieder im Kreis.

 

Mein Herz blutet nicht mehr… VERSTANDEN?!

 

Es geht halt nicht darum, dass ich nicht loslassen kann. Ich stelle auch nicht die Frage ob ich loslassen sollte, die Antworten die ich dann bekomme kenne ich sowieso schon. Für mich persönlich stellt sich die Frage welche Konsequenzen es für mich haben sollte, dass ich ihr gesagt habe, dass sie für mich der einzige Mensch ist mit dem ich zusammen sein möchte. Ja, es war genauso gemeint. Ernst gemeint. Auch jetzt stehe ich noch dazu. Solche Worte bedingen einer gewissen Konsequenz und Verantwortung. Einer der ich mich nicht entziehen möchte. Nicht entziehen kann. Also wie wird man, wie werde ich, diesem Anspruch nun gerecht?

Oder ist es überhaupt nötig dem gerecht zu werden? Ich meine solche Worte werden zu jeder Sekunde hundertfach gesagt. Solche Worte werden zu jeder Sekunde hundertfach vergessen, ignoriert und gebrochen. Ist es also nur selbstgerechter und verdrehter Idealismus wenn ich das anders machen will? Ist es am Ende nur ein Aufschrei, eine persönliche Rebellion gegen die Oberflächlichkeit die wir heute als Liebe bezeichnen? Ich wollte da eigentlich immer mehr. Wollte anders sein.

Aber ich sollte mich vielleicht auch fragen ob es wirklich so sinnvoll ist an alledem festzuhalten wenn sich doch jetzt die Situation geändert hat. Entbindet mich das was passiert ist von jeder Verantwortung gegenüber dem was ich gesagt habe?

 

So und damit hab ich mich nun doch noch mit Österreich versöhnt.

 

Mir ist zwar bis jetzt kein Mädchen untergekommen, dass eine wirkliche Alternative darstellt (und das wird wohl auch nicht so schnell passieren wie ich mich kenne) aber für den hypothetischen Fall, könnte ich dann mit gutem Gewissen alles hinter mir lassen und mich auf Neues einstellen? Darf ich das aus idealistischen Gründen überhaupt? Ab welchem Punkt kann ich mit mir selbst vereinbaren, dass das Leben weiter geht und ich mich nicht mehr dem verantwortlich fühle was ich IHR gesagt habe?

Weil wenn ich ihr verspreche, dass sie die Einzige für mich ist, ist sie das dann nicht mehr nur weil sie weg ist?

Es ist so einfach solche Sachen zu sagen… in meiner kleinen gruseligen Monsterwelt (mir wurde heute gesagt in so einer lebe ich) wäre es auch einfach mich an solche Sachen zu halten. Aber die Realität wirft nun eine Situation auf die ich so gar nicht bedacht habe. Der nächsten potentiellen Freundin werde ich dann wohl sowas sagen müssen wie:

Du bist die Einzige für mich [1]

Irgendwie nicht so das was man hören will oder? Also lieber weiter wie bisher und damit Gefahr laufen seine eigenen Worte zu verraten? Oder doch lieber gar nichts sagen? Am einfachsten wäre es wohl wenn alles gut gehen würde und ich mich in Zukunft mit solchen Fragen nicht mehr herum schlagen müsste! Aber das wird wohl, bleiben wir realistisch, nicht passieren.

 

MfG Thomas

 

[1] Anmerkung: Die Entscheidung dich zurück zu ziehen und mit allen Menschen den Kontakt abzubrechen entbindet mich von dieser Aussage.

 

4 Gedanken zu „101 oder das was nach der Hundert kommt“

  1. Hallo Thomas,

    ich weiß auch nicht genau, aber ich habe gerade einfach die Verknüpfung zu Deinem Blog in meinem „Browser“ angeklickt, den Beitrag gelesen und den Wunsch bekommen einen Kommentar zu hinterlassen. =)

    Ohjemine… ich habe ja keinen gesamten Überlick um was bzw. um wen es hier geht, aber Dein Eintrag vermittelt genügend Kontext (glaube ich ^^).

    Auf jeden Fall ist es ein sehr (sehr sehr) schwieriges Thema. Sehr philosophisch.
    Und wenn mich nicht alles täuscht machen viele Menschen (Männer? =D) eine ähnliche Erfahrung.
    Das Problem ist, dass keiner einem in solche einer Situation helfen kann. Da gibt es natürlich die üblichen Floskeln, die jeder kennt, nichts aussagen und keinem helfen (e.g. „Die Zeit heilt alle Wunden“…. =D).

    Das Tolle ist, dass man als Außenstehender die Sache ein „wenig“ distanzierter betrachten und erklären kann (manchmal ist es echt sinnvoll etwas logisch zu betrachten und zu erklären). Also…

    Der Mensch ist ein Tier (Säugetier aus der Ordnung der Primaten, Unterordnung Trockennasenaffen…). Jedes Lebewesen wird von seinen Instinkten gesteuert. Instinkte werden durch chemische Prozesse, elektrischen Signalen… gesteuert. Im Laufe der Evolution haben sich diese Instinkte entwickelt, weil sie sich als vorteilhaft für das Überleben und die Fortpflanzung des Lebewesens erwiesen haben. Das „Problem“ ist nun, dass Menschen durch ihre (relativ) hohe Intelligenz eine (höhere) Gesellschaft bilden, die uns in verschiedene Verhaltensmuster zwängt (meistens hilft es uns miteinander zu leben ohne uns ständig das Essen wegzunehmen und uns mit Exkrementen zu bewerfen). Diese stehen aber häufig in Kontrast zu unseren Instinkten (z.B. Gesellschaft, Christentum sei Dank, man „darf“ nur eine Frau haben Instinkt: Verbreite Deine Gene so weit und oft wie möglich).

    Ok jetzt habe ich mich ein wenig verfranzt…
    Auf jeden Fall bringen Dich Deine Instinkte dazu auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln und bestimmte Dinge zu sagen oder zu tun. Und dazu gehören auch Dinge wie „Du bist die einzige“, „ich will nur Dich“ oder das „L“-Wort. =)

    Und Menschen sagen diese Dinge nicht, weil sie unehrlich sind, dies nicht „so meinen“ oder jemanden verletzen möchten, sondern weil sie eben in diesem Moment so fühlen (leider habe ich ähnliches auch schon zu verschiedenen gesagt und auch gehört; aber meine chemischen Prozesse hielten dies zu diesem Zeitpunkt für eine gute Idee… =D).

    Aber man braucht sich deswegen keine Sorgen zu machen, solange man immer ehrlich zueinander ist, sich mit Respekt begegnet und sich „anständig“ behandelt.
    Und mit Ehrlichkeit meine ich auch, dass man sich selbst eingesteht und dem Anderen sagt, falls sich die chemischen Prozesse „verändern“ (also die „Gefühle“ sich verändern).

    Natürlich können „Gefühle“ auch von Anderen beeinflusst werden (in welchem Rahmen auch immer; um etwas „kämpfen“). Inwieweit dies funktioniert lernt man meist nur aus „Erfahrung“ bzw. nie (die Prozesse sind zu komplex; wird wahrscheinlich nie einer rausfinden… vielleicht mit einem Quanten-PC… ^^).

    Also ich hoffe ich konnte Dir damit genauso wenig weiterhelfen, wie alle Anderen… ^^ Und eigentlich wollte ich nur mal wieder was von Dir „hören“ (lesen) und hatte dann das Bedürfnis Dir zu schreiben.

    Auf jeden Fall hoffe ich, dass bei Dir alles paletti ist (den Umständen entsprechend natürlich) und dass Du Dich vielleicht mal wieder blicken lässt (virtuell natürlich =) ). Machs gut und Kopf hoch!

    Grüße
    Charo

    1. Ja ich weis, dass das alles philosophische Fragen sind und eigentlich will ich auch keine Antworten. Es gibt ja sowieso nicht die richtig oder falsch Antwort. Ich habe mir die Fragen nur gestellt weil ich es für mich persönlich als wichtig erachte solche Fragen zu stellen. Mir selbst. Eventuell ergeben sich daraus ja auch irgendwelche Konsequenzen für das was ich in Zukunft mache.

      Aber schön mal wieder was von dir zu hören. Ich hab gerade recht viel zu tun und bin ständig unterwegs. Aber wenn ich es schaffe schaue ich mal wieder bei dir/euch rein. Es gibt da sowieso viel zu viele Dinge die ich wissen will. Bei meinen letzten paar Besuchen hatte ich irgendwie noch viel zu viele andere Sachen im Kopf und hab zu wenig Zeug gefragt was wichtig gewesen wäre -.-

      Dann gibts auch wieder ein wenig Magie in euren Alltag: http://i.imgur.com/Mk76H.gif

      1. Puahahahahhaa…. Jaahaaa Magie is genau das richtige was wir brauchen… Vor allem die Art… XD

        Ich weiß nicht, ob das bei meinem Kommentar so richtig raus gekommen ist, aber eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass Du Dir nicht allzu viele Gedanken machen sollst, was Du in bestimmten Situationen sagst, tust oder eben halt nicht sagst, tust…

        Vieles wird hierbei durch die Erziehung (Eltern), durch verschiedene „Zwänge“ durch die Gesellschaft und vor allem durch das natürliche Verhalten, dass jedes Lebewesen „einprogrammiert“ hat. Dass alles unter einen Hut zu bringen erfordert sehr viele Kompromisse und nur sehr sehr wenige Menschen schaffen das auch (bzw. diejenigen geben es einfach nicht zu =P).

        Schaust mal rein sobald de Zeit findest. Hat sich leider alles ein wenig auseinander gelebt. =(
        Aber Kontakt ist immer noch da. =)

        Machs gut! Biba =)

  2. Hallo Thomas,
    keine Ahnung, wie ich auf deinen Blog gestoßen bin, aber es las sich gut. 🙂 Ich seh es nicht instinktgesteuert. Das würde bedeuten, dass du das dieses „Du bist die Einzige“ nur einen Moment denken würdest und schon mal keinesfalls darüber schreiben würdest …
    Ich hatte dieses Gefühl auch einige Male. Du hast Recht, dass man überdenken sollte, ob das dann noch als echt betrachtet werden könnte … ist es aber …

    Komisch zu sagen, dass man heut den einen aus der Vergangenheit vermisst und es als einzigartig empfindet und im nächsten Moment einen anderen … ebenso intensiv …
    Es ist dieser vermaledeite Gedanke, dass NUR einer Bedeutung für einen hat. In dem Moment ist es so und ich beneide die Glücklichen, bei denen der Moment so viele Jahre hält .. ich hatte das nicht … und dann beneide ich sie wieder nicht, weil ich so unterschiedliche Erfahrungen machte und immer dachte „Du bist der Einzige“ und dann war es irgendwann vorbei und tat weh … naja … das Wehtun ging vorbei, aber etwas von dem Einzigen blieb tatsächlich .. von jedem. Und ich wünschte, dass die sich vertragen würden und ich sie wenigstens mal alle auf einen Haufen wiedersehen könnte … naja … das Leben ist kurz … und ich wäre neugierig auf dieses Treffen 🙂 Aber Männer können ja so eifern 😉 … Jeder, den ich liebte, war einzigartig. Ich würde jeden vor den anderen verteidigen und es gibt Momente, die ich mit keinem … auch dem Mr. Right .. niemals erleben und wiederholen könnte und wenn sie wiederholbar wären wie bei dem Murmeltier würde ich das sicher für eine Weile tun … bis ich die Augen ebenso verdrehe, wie der Akteur in dem Film …
    Menschen leben durch die Momente, die man mit ihnen erlebt und sie werden einzigartig dadurch … und es ist kein Verrat an der Liebe, wenn es sich anders entwickelt … das einzigartige bleibt, wenn man es nicht mit dieser blöden hasserfüllten Verbiterung erfüllt, die es auch so oft gibt …
    Mein Leben hat viele Einzigartige …

    Und mit einem hast du Recht: Es wird aufgegeben, wenns der innere Kompass sagt … im Krieg hiess es, „It’s over, wenn die Fad Lady sings „(die Zigarre vor dem Tod, die jeder Soldat hatte) … keiner weiß, wann – geht auch keinem was an … auf keinen Fall vorher … ähnlich ist das in der Liebe … du findest erst Frieden, wenn etwas in dir sagt … jetzt ist es ok …. und dann ist es ok. Und bis dahin kommt manchmal aus jeder Ecke irgendein Funken und facht die Geschichte wieder an …. wer will es verantworten, dir zu garantieren, dass es jetzt keinen Zweck mehr hat? Ich stand mal bei jemand, den ich sehr liebte vor der Tür … und in seinem Bett lag die Andere … ich weinte und rannte weg … und er mir hinterher nach Tagen, in denen in mir die Entscheidung gegen ihn fiel … und er weinte … 5 nach 12, weil er an uns nicht mehr glaubte …

    Thomas, es liegt bei dir und es kommt darauf an, wie gut deine Intuition ist.
    Wichtig sit, dass dein Leben lebenswert ist trotz allem … und dass du ein Ventil hast, ES zu verarbeiten … dein Blog ist es sicher … und ich verstehe, wieso du eigentlich keine Antwort möchtest …

    aber deine Worte sind halt sehr berührend…. und das mit der Evolution finde ich irgendwie fade … oh Mann, wenn das leben daraus besteht .. reine Reagenzglaspolitik? OK, kann sein, dass dein Kommentator Recht hat …. aber ich liebe die Illusion, dss es anders ist .. das macht mein Lweben lebenswert … und jede Erinnerung an jemand einzigartigen wertvoll … und mich selbst zu einem angemehmen, herzenswarmen Zeitgenossen …

    Alles Liebe
    MonIka

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