Tribute von Panem

So also ich hatte mir ja so einiges vorgenommen. Ich wollte mir die Avengers ansehen, 648 Pokemon fangen und das Augen-Optik-Mädchen ansprechen. Davon habe ich bis jetzt aber noch nichts geschafft. Aber alles ist irgendwie in Planung. Für den Film hab ich schon jemanden der mit geht, an den Pokemon arbeite ich und mit dem Mädchen… naja das ist nicht so einfach. Aber ich wollte auch mit meiner Schwester die Tribute von Panem anschauen. Zumindest das habe ich geschafft!

 

 

Bevor wir im Film waren habe ich noch schnell das Buch gelesen. Das ist eigentlich sehr schön geschrieben. Das komplette Geschehen wird aus der Sicht von Katniss beschrieben und auch nur aus ihrer Sicht. Alles was sie nicht mitbekommt bekommt auch der Leser nicht mit. Das lässt das Buch sehr intensiv werden, auch weil man alle ihre Gedanken mitbekommt. Die eigentliche Geschichte geht auch in Ordnung und vermittelt auch einiges auf der Metaebene. Leider ist der wichtigste Nebencharakter aber eine total nutzlose Figur und mir recht unsympathisch. Das zieht das Buch leider etwas runter.

 

Im Gunde geht es um die Hunger Spiele. Diese werden jedes Jahr in Panem, einem Staat der sich aus den zerstörten Überresten der USA gebildet hat,ausgetragen. Dazu werden aus jedem Bundesstaat, hier Distrikte genannt, je zwei Kinder ausgewählt. Diese werden in die Hauptstadt gebracht wo sie in einer Arena gegeneinander kämpfen. Bis zum Tod. Und das wird dann auch noch im TV übertragen. Das Kind welches gewinnt, kann für seinen Distrikt dann Nahrung und andere überlebenswichtige Güter gewinnen. Für die meisten Menschen ist es aber schon Belohnung genug wenn nicht ihr eigenes Kind ausgewählt wird.

 

Der Film schafft es aber leider nicht so gut zu sein. Im Grunde hätte man meiner Meinung nach versuchen sollen die extreme Fixierung auf Katniss auch im Film unterzubringen. Ich stelle mir da vor, dass sie immer wieder aus dem Off ihre Gedanken zum aktuellen Geschehen einwirft ähnlich wie das im Buch passiert. Sin City ist da ein eigentlich recht gutes Vorbild wie man es machen könnte. So gestaltet sich der Film aber wie viele andere auch und sticht nicht wirklich aus der Masse heraus. Das ist leider verschenktes Potenzial.

 

 

Der Film sitzt auch etwas zwischen den Stühlen. Er will Kritik üben, er will das gesellschaftliche Ungleichgewicht zeigen, er will polarisieren und er will unbequem sein. In den ersten Minuten funktioniert das auch noch sehr gut. Da marschieren die Bewohner auf und warten darauf, dass zwei zufällige Kinder mehr oder weniger zum Tode verurteilt werden. Da kommen Emotionen auf und alles erinnert stark an den Kommunismus der Sowjets oder das heutige Nord-Korea. Das geht dem Zuschauer nah und regt zum nachdenken an. Aber im Laufe der Geschichte verliert sich das immer weiter. Spätestens als es dann zu den namensgebenden Hunger Games kommt verliert sich die Kritik. Dann wandelt sich der Film sehr zum Actionfilm. Das eigentlich verwerfliche Grundproblem, Kinder die sich in einer Arena gegenseitig töten, ist zwar da und ständig im Bild aber der Film setzt sich damit nicht mehr wirklich auseinander. Im Buch hinterfragt Katniss das immer in Gedanken. „Was denken die Zuschauer wohl gerade?“, „Die Kameras werden das sicher schneiden“ oder „Was wird meine Familie wohl gerade über mich denken?“. Außerdem sieht man im Buch wie gesagt immer nur die Sicht von Katniss und kann sich so nie sicher sein, wie ihre Taten vor dem Bildschirm ankommen, was sich die Spielleiter sich gerade denken oder warum das Spiel sie gerade jetzt belohnt oder bestraft. Im Film werden auch immer wieder die Spielleiter gezeigt oder das Publikum.

 

Es wird im Film auch nicht wirklich klar, dass das was Katniss macht oft nur dazu dient, die Massen zu begeistern um Geschenke von Sponsoren abzugreifen. Im Film wirkt alles viel mehr als ob man wirklich Zuschauer der Hunger Games ist und man merkt nicht wie Katniss den Zuschauer eigentlich manipuliert und den Spielen ihre Regeln aufzwingt. Das ist schade weil es ein zentrales Element im Buch ist. Es ist zwar noch im Film zu sehen aber ohne Hintergrundwissen aus dem Buch erkennt man die Tragweite, den Grund für die gezeigten Bilder oft nicht.

 

Ich muss aber Jennifer Lawrence loben. Sie ist nicht nur für den Film eine ideale Besetzung sondern ein Vorbild für ganz Hollywood. Denn mit ihr hat man ein Mädchen genommen welches nicht dem allgemein propagierten Schönheitsideal entspricht. Sicher sie ist ein hübschen Mädchen aber fern ab von Magerwahn und Schönheitsoperationen. Sie ist hübsch weil sie eben nicht perfekt ist. Das macht sie zu einem wesentlich besseren Vorbild für heranwachsende Mädchen als die ganzen anderen Popstars, Models und Schauspielerinnen zusammen. Dafür kann man dem Film eigentlich gar nicht genug danken.

 

Abschließend würde ich sagen man kann den Film schauen. Nur würde ich ihn nicht als Kinderfilm ansehen. Dafür ist die Kritik an Gesellschaft und Medien zu komplex. Dafür fließt auch an einigen Stellen zu viel Blut. Wie gesagt der Film sitzt etwas zwischen den Stühlen… denn gerade Katniss wäre ein gutes Vorbild für Kinder / jugendliche Mädchen.

 

nuff said…

3 Gedanken zu „Tribute von Panem“

  1. Du musst … loben? 😉

    Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich weder vom Buch noch vom Film bisher was gehört habe. Tja, man wird nicht jünger…

    Irgendwann sabbere ich mich voll und träume von den guten alten DOS-Zeiten!

    1. Da sollte eigentlich Jennifer Lawrence stehen und stand da auch mal. Hab aber Probleme gehabt den Trailer in den Text zu bekommen und dann nochmal den Originaltext den ich offline geschrieben hab geladen. Da fehlte aber noch der Name der Schauspielerin :/

      Aber das du davon nach gar nichts gehört hast… tztztz

      Aber die guten alten DOS Zeiten… schöne Zeiten. Damals war das leben einfacher. Naja gut man hatte ständig Probleme mit Treibern, es war eine Wissenschaft ein Spiel überhaupt zum laufen zu bringen und die Hardware war total teuer. Dafür es gab noch keine DLCs, Itemshops und „always on“ Mechaniken.

  2. … und man fand auch ohne beleuchtete Tastatur die richtige Taste. Mäuse hatten nur zwei Tasten und kein Rad und man musste um Spiele zu starten vorher wissen wo sie installiert waren.
    Und nun jammern viele wenn es in einem Spiel keine Makrofunktionen gibt. *Kopfschüttel*
    Das heutige Niveau der Zocker ist schon verdammt tief gesunken.

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