Gut, da ich jetzt schon keine Ahnung wie oft über Deadpool geredet habe hier mal ein kleines Review von mir. Bevor wir aber anfangen sollte ich vielleicht noch sagen, dass mir auch eigentlich alle Deadpool-Comics die ich so gelesen habe nicht gefallen haben. Was vor allem Deadpool Kills the Marvel Universe und Deadpool Killustrated waren. Neben einigen Shortstorys.
Aber fangen wir mal an. Was gibt es zur Story zu sagen? Deadpool fängt auf einer Brücke an. Nach einer Stunde steht Deadpool noch immer auf dieser Brücke. Dazwischen haben wir nur erfahren, dass Deadpool eine Frau liebt, Krebs bekommt, sich in einer geheimen Einrichtung Superkräfte verpassen lässt und… naja das wars. In der zweiten Hälfte rettet er oben genannte Frau.
Das klingt jetzt so als würde ich die Story auf irgendwas herunterbrechen und versuchen alles vereinfacht und blöd darzustellen. Aber genau das mache ich nicht und das ist auch das größte Problem des Films. Es gibt schlicht und einfach nicht mehr Handlung als in einem typischen Super Mario Spiel. Selbst die schlechtesten Comic-Filme wie Fantastic 4 oder Green Lantern hatten da mehr zu bieten.
Dass der Film dann doch nicht so total abfällt liegt vor allem an Ryan Reynolds welcher sich den ganzen Film über abarbeitet. Er bringt einen Witz nach dem anderen. Selbst wenn 60% davon nicht zünden ist das nicht schlimm weil die Dichte so hoch ist. Irgendwann wird jeder lachen. Was aber auch wieder ein Problem des Films ist. Irgendwie. Ich liebe es wenn er Witze darüber macht, dass er keinen animierten Anzug möchte (Green Lantern wo auch Reynolds die Hauptrolle hatte) oder er fragt zu welchem Professor X er denn nun gebracht wird, Steward oder McAvoy (die beiden Schauspieler aus den verschiedenen Zeitlinien). Oder wenn er das offensichtliche ausspricht und sich darüber lustig macht, dass er immer nur 2 X-Men sieht („Kann sich das Filmstudio nicht mehr leisten?“).
In diesen Momenten ist Deadpool meiner Meinung nach genial. Wenn er hingegen irgendwelche Pups Witze macht ist er halt nicht so toll. Zum Glück gibt es dann noch die dritte Art von Witzen, die wo Deadpool über sich selber lacht. Die kommen auch bei mir noch ganz gut an.
Ich denke das Problem ist auch, dass der Film nicht so genau weiß was er eigentlich möchte. Deadpool will kein Held sein sondern viel lieber ein Anti-Held. Trotzdem kommt er aber viel zu brav und sympatisch daher. Es gibt keine Situation wo er wirklich schockt und Dinge tut die man groß hinterfragen möchte. Selbst wenn er es tut wird das mit so viel Augenzwinkern inszeniert, dass die ganze Relevanz seiner Taten zerstört wird. Nun mag man von Deadpool auch kein großes moralisches Drama erwarten wie vielleicht Watchmen, Super oder Chronicle. Trotzdem verlässt man das Kino und nimmt so gar keine Botschaft mit.
Die Bösewichte tun dazu ihr übriges. Ayax als Bösewicht dessen Hauptkraft es ist keinen Schmerz zu spüren? Mhh… ja. Das kommt in einem Film irgendwie nicht so toll. Zumindest in einem Film wie Deadpool wo eigentlich alles explodieren soll. Seine Gehilfin Angel Dust ist leider auch nicht besser. Sie ist super stark. Richtig toll kommt das aber auch nicht raus. Dass beide keinen nennenswerten Charakter haben dürfte sowieso klar sein. Sie haben eigentlich auch kein Ziel. Im Grunde sind sie nur ein bisschen angepisst wegen Deadpool und wollen daher seine Freundin und ihn töten. Oder sowas in der Art. Nichts genaues weis man nicht.
Was am Ende bleibt ist eigentlich eine sehr coole Figur (Deadpool) die in einem Film steckt der keine Story hat. Hätte man Deadpool für 2 Stunden auf eine Bühne gestellt und ihn Stand-Up Comedy machen lassen… es wäre fast der selbe Film.
Und ja ich kann verstehen warum Menschen den Film toll finden… aus den selben Gründen warum auch American Pie so erfolgreich war. Ich gönne den Leuten auch ihren Film. Nur ich mag ihn eben nicht so wirklich.