Die Wahlen in den USA liegen jetzt 1,5 Wochen zurück. In dieser Zeit habe ich immer mal mit Leuten darüber geredet und oft ging es auch um meine Meinung zu dem Thema. Weil ich aber glaube, dass ich meine Gedanken dazu nur schwer in ein Gespräch fassen kann möchte ich lieber einen Blogpost dazu schreiben.
Eine wirkliche Meinung habe ich zu dem Thema nicht. Trump wird Präsident. Oke. Ob das nun gut oder schlecht ist kann ich echt nicht sagen. Also vermutlich ist es ehr schlecht. Ob es unter Clinton besser gewesen wäre? Naja auch da habe ich so meine Zweifel und genau darum kann ich mir so schwer eine Meinung dazu bilden. Denn am Ende hatte man die Wahl zwischen zwei Kandidaten die man nicht haben wollte. Also das kleinere Übel wählen? Was ist das denn für eine Wahl? Also möchte ich hier nur ein paar Gedanken einstreuen. Puzzleteile auf den Tisch legen und euch bitten sie dann selbst zusammenzusetzen wie ihr es für richtig haltet.
Vielleicht fangen wir erst mal mit der Lüge an, dass es keine Alternative gab. Dazu HIER mal der passende Wikipedia Eintrag. Kennt wer von euch Gary E. Johnson? Oder Jill Stein? Vielleicht Darrel Castle? Nein? Das waren die Präsidentschaftskandidaten der Liberalen, der Grünen und der Economy Partei. Auch noch nie gehört? Tja. Es gibt sie aber in den USA und die USA sind in Wirklichkeit kein System in dem nur 2 Parteien existieren. Die anderen finden nur praktisch nicht statt. Werden nicht zu Fernseh-Interviews geladen, bekommen von der Presse keine Aufmerksamkeit und schaffen es nicht ernst genommen zu werden. DOCH… praktisch hätte man all diese Menschen in so 90-95% aller Bundesstaaten wählen können. Wenn man also wirklich behauptet man hätte keine Wahl gehabt so ist das gelogen!
Vielleicht eine interessante Geschichte: In Amerika kann man auch selbst einen Namen auf den Stimmzettel schreiben und somit in vielen Bundesstaaten jeden wählen den man will. 17.000 Menschen haben zB. Harambe gewählt. Einen Gorilla welcher im Zoo von Cincinnati lebte und erschossen wurde nachdem er ein Kind „angegriffen“ hat das in seinen Käfig gelangte. Ob angegriffen hier das richtige Wort ist sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall gab es im Internet viele Proteste und es entstanden viele Memes. Unter anderem auch Harambe for President. So haben dann viele Leute seinen Namen auf den Stimmzettel geschrieben.
Aber wäre Clinton nicht doch die bessere Präsidentin gewesen? Und wie konnte Trump gewinnen?
Ob Clinton nun die bessere Wahl gewesen wäre. Schwer zu sagen. Aber eines nach dem anderen. Fangen wir mal mit einer Theorie an. Clinton ist Politikerin und hat schon viele Wahlkämpfe hinter sich. Wahlkämpfe werden heute auch nicht mehr so naiv geführt, dass man Plakate klebt und möglichst viele Babys küsst. Da steckt extrem viel Wissenschaft dahinter. Psychologie, Sozialwissenschaften und ganz viel Kram den man sich so erst mal nicht vorstellen mag.
Auch hier wird es jetzt schon wieder komplex denn mir fallen da jede Menge Sachen ein. Doch halten wir es einfach. Fangen wir damit an, dass man versucht dem politischen Gegner zu schaden. Ich kann mir gut vorstellen, dass Clintons Team zu jedem möglichen Gegner eine Akte hatte mit Material das ihn belastet. Vermutlich hat man das ganze Leben aller Gegner durchforstet und jedes bisschen Schmutz ans Tageslicht gebracht um es irgendwann gegen ihn zu verwenden. Jetzt könnte man überlegen welchen Gegner man am liebsten hätte. Vielleicht den wo die Akte extrem dick ist?
Ich kann mir vorstellen, dass Clinton sehr gern Trump als Gegner wollte da sie dachte, dass es ein leichtes wird ihn mit all seinen Fehlern zu zerschmettern. Im Vorfeld könnte man das vielleicht auch sehen und vielleicht wurden die Feinde da auch bewusst so manipuliert, dass Trump die Vorwahlen gewinnt. Immer wenn Trump etwas gesagt hat ist man darauf eingegangen. Hat dagegen argumentiert und Trump in gewisser Hinsicht ernst genommen. Im Prinzip hat man auch Wahlkampf FÜR Trump gemacht in dem man sich in der Öffentlichkeit mit ihm als Gegner beschäftigt hat. Die Aussagen von anderen Gegnern wurden hingegen meist nur belächelt und nicht weiter beachtet.
Unterschwellig führt das dazu, dass viele Republikaner es so wahrgenommen haben, dass Trump die einzige Gefahr für die Demokraten ist. Es erweckte den Eindruck, dass er der einzige ist der den Demokraten genug Angst macht, dass sie sich mit ihm beschäftigen und damit der einzige der eine Chance hat.
Das ist natürlich nur eine Theorie aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Clinton auf diese Weise bewusst, zumindest versucht hat, Trump durch die Vorwahlen zu bringen weil sie ihn für den leichtesten Gegner hielt.
Aber auch Trump ist ein Meister darin die Menschen unterbewusst zu beeinflussen. Wenn man sich seine Reden so anhört dann versucht er über einen sehr langen Zeitraum die Menschen mit gewissen Bildern zu „infizieren“. Man nennt das Framing. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass Trump immer wieder von Ekel spricht. Er meinte zB. dass einer der Demokraten immer so viel schwitzt und dass das eklig wäre. Oder, dass Hillary während der Pause auf Toilette gegangen ist und das wäre eklig. Auch bei einigen seiner Themen wie Ausländern verwendet er immer und immer wieder das Wort „Ekel“. Er verwendet es immer und immer wieder bis die Menschen damit etwas verbinden. Bis sie dabei an Ausländer, schwitzende Menschen und Hillary denken. Jedes Mal wenn im Alltag irgendetwas ekilges passiert oder das Wort ekel fällt… es erinnert sofort an alles was Trump als eklig bezeichnet hat weil er es ständig wiederholt. Dazu ist Ekel auch noch so ein starkes Wort. Man verbindet direkt irgendwas damit. Jeder hat etwas vor dem er sich instinktiv ekelt und Trump für diesen Instinkten noch ein paar mehr Sachen hinzu.
Man kann den Wahlkampf von Trump inhaltslos nennen aber man sollte ihn nicht dumm nennen. Denn auf seine Art ist das was er macht extrem gut. Er nutzt viele psychologische Effekte um die Wähler zu beeinflussen. Das ist aus moralischer Sicht natürlich alles andere als gut. Man hat keine Ahnung was seine eigentlichen Ziele sind, was er der Welt bringen wird oder wie er überhaupt zu vielen Sachen steht. Aber was er macht ist extrem effektiv und er versteckt es nicht mal. Statt wie all die Politiker zumindest den Schein zu wahren, dass hinter dem was sie machen und wie sie versuchen die Menschen zu manipulieren, noch irgendwelche Themen stehen, macht Trump das einfach offen und ohne Umwege.
Das ist auch ein großes Problem für Clinton gewesen. Anfangs hat sie durchaus noch versucht mit Themen den Wahlkampf zu bestimmen. Doch irgendwann ist sie davon abgekommen. Hat immer mehr den selben Wahlkampf wie Trump gefahren. Themen wurden immer unwichtiger und auch darum würde es immer mehr zu einer Schlammschlacht. Das zeigt aber auch, dass Clinton extrem hilflos gewesen sein muss weil sie nicht wusste wie sie mit Trump umgehen sollte. All das was sie gegen ihn in der Hand hatte (und das war viel) ist an ihm abgeprallt. Es hat ihn einfach nicht interessiert.
Auf politischer Ebene konnte sie ihn auch nicht besiegen da er dort gar nicht aktiv war. Er hatte wenigen Themen und am Ende waren die ihm wohl auch egal. Das ist durchaus ein Problem. Ein Mann mit Überzeugungen, der für etwas kämpft ist auch angreifbar. Würde Trump zB. voller Überzeugung gegen den Klimawandel argumentieren könnte man ihn an dieser Stelle mit Fakten angreifen und in eine Diskussion zwingen. Eben weil ihm das Thema wichtig ist. Doch Trump ist das Thema nicht besonders wichtig also wird er es auch nicht groß verteidigen oder sich gar in eine Diskussion verstricken lassen. Stattdessen dropt er den nächsten zufälligen Fakt und verwundert alle.
Doch auch diese zufälligen Fakten sind Taktik. Denn während es für ihn ein leichtes ist solche Rauchbomben zur Ablenkung zu werfen, verschwenden seine Gegner viel Zeit damit diese Sachen zu entkräften, dagegen zu argumentieren und sich zu verzetteln. Am Ende interessieren sich sowieso nicht viele für die Gegenargumente. Man könnte sogar sagen, dass selbst das zu Trumps Taktik gehörte. Denn irgendwann sind es die Leute leid sich immer und immer wieder anzuhören, dass Trump lügt. Sind es leid wie immer irgendwer noch 2 Wochen später ankommt und den Beweis gefunden hat, dass Trumps XY Aussage falsch war.
Ich glaube wenn man jemanden ein Jahr lang als Lügner beschimpft, er aber trotzdem jeden Tag weiter macht und sich davon nicht beirren lässt… vielleicht haben viele dann auch gedacht „Vielleicht sagt er ja die Wahrheit und man will ihn nur zum schweigen bringen?“
Interessant ist auch, dass Trump die ganze Zeit gelogen hat aber am Ende Hillary als Lügnerin gesehen wurde. Lügen durch ihre Emails. Die Lüge, dass sie von Scharfschützen beschossen wurde. Die Leaks von Wikileaks. Vielleicht wurde Trump das lügen nicht so angekreidet weil er es so überzogen hat und sich nie wirklich damit auseinandersetze. Clinton aber wollte immer seriös und aufrichtig wirken. Bei ihr hat es einfach das ganze Image zerstört.
Man muss natürlich aber auch sehen wie es der Bevölkerung geht. Das ist jetzt nichts was speziell nur auf die USA zutrifft aber dort eben auch sehr stark ausgeprägt ist. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Bildung wird immer wichtiger. Ohne passende Ausbildung hat man es heute extrem schwer. Die Zeiten wo man mit harter körperlicher Arbeit erfolgreich sein kann sind zu großen Teilen vorbei. Nun ist dieser Wandel aber noch nicht so ganz in der Gesellschaft angekommen. Viele Familien erziehen ihre Kinder auch heute noch in dem glauben, dass körperliche Arbeit mehr wiegt als Bildung. Selbst wenn man den Wert von Bildung erkennt hat… das Bildungssystem in den Staaten ist so kaputt, dass es sich nicht jeder leisten kann. Viele junge Menschen die die Uni verlassen haben hunderte tausende von Dollar Schulden in Form von Bildungskrediten.
Der Teil der Bevölkerung dem es schlecht geht wird immer größer und die Politik hat diese Menschen zu lange ignoriert. Ja ihnen vielleicht sogar noch geschadet. Sie fühlen sich von den aktuellen Strukturen nicht vertreten und allein gelassen. Das sieht man auch in Deutschland und der AfD. Oft geht es nicht mal darum, dass man nun will, dass Trump all das umsetzt was er da sagt. Viel mehr geht es auch darum, dass man sich bewusst ist, dass Trump ein schrecklicher Präsident wäre und man ihn aber genau aus diesem Grund wählt. Man möchte einfach nur denen die bis jetzt regiert haben und die aus Sicht der Unterschicht falsch regiert haben, eins auswischen. Man möchte das System einfach kaputt machen und brennen sehen. Schlimmer kann es ja nicht werden und wenn wir schon leiden, dann bitte auch alle anderen!
Wie gesagt sieht man das auch oft an den Wählern der AfD. Wenn man unter Nachrichten liest wie viel Hass es auf Merkel gibt, dann kommt man sich zum Teil so vor als wäre Amerika gar nicht soweit weg. Ich glaube nicht, dass Amerikaner unbedingt dumm sind und darum so gewählt haben. Ich glaube das könnte uns Deutschen genauso passieren. Eben weil es genug Menschen gibt die sich von der aktuellen Politik nicht mehr angesprochen fühlen. Die glauben, dass sie keinen Einfluss haben. Die glauben, dass das System gegen sie ist.
Der einzige Weg um die AfD wieder los zu werden ist es sich die Ängste und Nöte der Bürger anzuhören und darauf zu reagieren. Und dabei meine ich jetzt nicht sowas wie die Angst vor Flüchtlingen. Ja vielleicht zum Teil auch aber im Grunde besteht die Angst ja auch darin, dass diese Menschen Geld vom Staat bekommen. Denen geht es dann vielleicht besser als uns. Der Staat tut was für die Flüchtlinge aber uns lässt er allein. Das ist genau wieder die selbe Angst davor zu kurz zu kommen. Ich glaube oftmals ist es gar kein Hass auf Religion und Hautfarbe. Auf Kultur und Menschen. Es ist auch der Neid, dass der Staat sich um diese Menschen mehr kümmert als um seine eigenen Bürger.
Ob das jetzt wirklich so stimmt möchte ich hier gar nicht diskutieren weil es überflüssig wäre. Viel mehr zählt doch ob dieses Gefühl denn stimmt und wie man den Menschen wenigstens subjektiv das Gefühl geben kann, dass der Staat sich noch für sie interessiert. Denn selbst wenn Harz IV eine Hilfe ist… was man alles dafür tun muss um es zu bekommen und es zu behalten… man fühlt sich da vom Staat nicht wirklich in den Arm genommen. Man fühlt sich nicht so als würde man Hilfe bekommen damit es in Zukunft wieder besser wird. Man fühlt sich von den Menschen auf dem Amt und vom System sehr oft verachtet (auch wenn das vielleicht nicht so gemeint ist). Das ist es was bei den Menschen ankommt. Das Gefühl der Verachtung und genau dieses Gefühl muss man bekämpfen.
Die Menschen wollen einfach nur eine Perspektive. Ein Ziel. Wenn ich X Jahre arbeite bekomme ich Y mehr Geld. Am Ende bekomme ich meine Rente. Bla. Doch was aktuell vorherrscht ist viel mehr: Wenn ich zu oft krank bin oder einen Fehler mache werde ich gekündigt. Es geht nicht darum nach oben zu kommen, es geht darum nicht noch tiefer zu fallen. Rente gibts sowieso nicht mehr… so sieht es am unteren Ende der Gesellschaft aus. Dessen muss sich die Politik bewusst werden und versuchen dafür Lösungen zu finden. Wenn sie das schaffen wird sich auch das Problem AfD, Trump oder Le Pen erledigen.
Denn die Menschen mit diesen Problemen werden immer mehr.
Mhh… irgendwie bin ich vom Thema abgekommen. Egal. Das ist sowieso alles recht wirr. Ich bin nicht sicher ob ich für diese Sachen Lösungen hätte. Beim Schreiben ist mir ein bisschen was wie Gameification in den Sinn gekommen aber konkrete Ideen hätte ich jetzt auch nicht.
Vielleicht mal noch ein paar Links die ich jetzt nicht verwendet habe:
Todesfälle durch Schusswaffen allein in Chicago
Alternativlos Podcast über immer komplexere Realitäten und die Wahlen
Vortrag von Elisabeth Wellig zum Wahlkampf und Kognition
Update: Komplexität der Feindbilder
Vielleicht mal noch ein paar Zeilen zu einer anderen Sache. Eigentlich habe ich wie gesagt einen Haufen von Puzzleteilen die alle so ein bisschen wirr sind. Ich denke nicht, dass es EINEN Grund gibt warum Trump die Wahl gewonnen hat sondern, dass es einfach ganz viele Dinge sind die zu dieser Entwicklung geführt haben. Zum Teil spielen da auch die amerikanischen Medien mit rein mit denen ich mich auch noch befassen müsste. Oder die Rolle die Social Media und Eccochambers einnehmen. Doch vorerst will ich nur ein Grundkonzept ansprechen. Denn so komplex wie die Wahlen in den USA sind so komplex ist die ganze Welt bzw. nimmt der Grad an gefühlter Komplexität immer mehr zu.
Vor 30 Jahren im Kalten Krieg waren die Feindbilder klar gesetzt. Der Westen vs den Osten. USA gegen Russland. Kapitalismus und Freiheit gegen Kommunismus und Einheit. Als Bürger konnte man sich im Notfall immer darauf berufen und darauf zurückgreifen. Wurden die Dinge zu kompliziert hat man irgendwann einfach die Feindbild Karte gezogen und es entsprechend der anderen Seite in die Schuhe geschoben. Das war vielleicht nicht immer die Wahrheit. Doch es war eine Erklärung mit der man sich zufriedengeben konnte wenn man denn wollte. Und allgemein hatte man ja sowieso großere Probleme, denn die Weltuntergangsuhr stand ständig auf 5 vor 12.
Heute macht man sich Gedanken um die Eurokrise die eigentlich niemand mehr erklären kann. Irgendwie sind die Banken schuld. Wie genau kann man aber auch nicht sagen denn was da an der Börse passiert ist auch nur Voodoo. Globale Erwärmung? Ja irgendwie ist das ein wichtiges Thema und wir geben viel Geld dafür aus. Aber was da so genau passiert weis eigentlich keiner. Selbst wenn man sich wirklich in das Thema rein hängt und es verstehen will… es gelingt einfach nicht weil selbst die Wissenschaft nur einen kleinen Teil versteht.
Dazu kommen natürlich auch noch ganz alltägliche Probleme. Ältere Menschen werden immer mehr und mehr überfordert mit der technischen Entwicklung. Ich kenne bis heute noch Leute die so Mitte 40 sind und keinen Computer besitzen. Die Probleme der technischen Entwicklung sieht man aber auch an den Snowden Enthüllungen ganz gut. Ich denke schon, dass das ein riesen Skandal war und wir in Deutschland dem ganzen noch mit am meisten Bedeutung bemessen… aber im großen und ganzen hatte das alles nicht den geringsten Impact. Es ist nicht viel passiert. Wenn man sich an schaut was der Staat eigentlich macht und wie umfassend das alles ist… es hätte Aufstände und brennende Mülltonnen geben müssen. Aber ich denke das Thema ist für viele auch einfach zu technisch um es zu verstehen. Der direkte und greifbare Einfluss ist zu gering. Nur wenige können sich vorstellen was man mit den Daten machen kann und wie sie missbraucht werden könnten.
Alles ist auch hier wieder sehr komplex. Nichts ist einfach. Dabei sehnen sich die Menschen aber nach einfachen Antworten. Sehen kann man das überall und nimmt im Internet zum Teil echt erschreckende Züge an. So gibt es immer mehr Vertreter die der Meinung sind, dass die Erde doch flach ist. Oder Menschen die ernsthaft Einsteins Relativitätstheorie ablehnen und an Sachen wie das elektrische Universum glauben. Die das ernst meinen. Das ist keine Spinnerei sondern für diese Leute real. Aber es ist auch vor allem einfach. Denn auch wenn die Relativitätstheorie / Quantentheorie zwar sehr wahrscheinlich sind, so sind sie aber auch extrem kompliziert. Damit das Universum zu erklären funktioniert gut. Aber nur wenn man wirklich tief in die Physik einsteigen will und Jahre damit verbringt zu lernen. Es gibt einfach keine schnellen Erklärungen für sowas.
Also weicht man auf einfachere Alternativen wie das Elektrische Universum aus. Eine Theorie die grob mit dem auskommt was man aus der Schule kennt. Zwar total falsch aber immer hin auf den ersten Blick logisch so lange man nicht zu tief gräbt. Ähnlich wie die Erde als Scheibe auf den ersten Blick sehr logisch ist aber recht schnell unsinnig wird wenn man ein paar Fragen stellt. Trotzdem gibt es Leute die von beiden Dingen überzeugt sind und sogar „Wissenschaft“ damit betreiben. In ihrer eigenen einfachen Welt neue Gesetze erfinden damit sie besser funktioniert und schwerer widerlegt werden kann. Zum Teil kann man mit solchen Menschen nicht mal ordentlich diskutieren weil das Denken schon so verdreht ist, dass man gar nicht so schnell auf den Schwachsinn reagieren kann. Da wird dann ganz schnell, ganz viel gedropt damit man mit Argumentation nicht hinterher kommt. Schon allein weil wie gesagt die Welt in der Realität komplex ist und Erklärungen Zeit benötigen… am Ende hat man es da echt schwer *seufz*
Aber was ich eigentlich sagen will… die Welt ist kompliziert und Menschen sehnen sich nach einfachen Erklärungen um sie wieder zu verstehen. Und genau hier setzt Trump an. Er bietet den Menschen wieder Feindbilder. China, die EU, die Reichen, Mexikaner, die aktuelle Regierung. Er zeigt oft mit den Finger auf irgendwas und bietet so Gesichter für die Probleme der Menschen. Statt sich mit umständlichen aber wichtigen Erklärungen zu quälen liefert er ein Feindbild. Er macht die Welt wieder einfach… ich schätze das macht auch einen guten Teil seines Erfolgs aus.