Schon vor Wochen hatte ich sowas wie eine To-Do-List gepostet. Da stand neben allen Pokemon sammeln, das Augenoptikmädchen ansprechen und den Tributen von Panem mit meiner Schwester anschauen auch drauf, dass ich mir The Avengers im Kino ansehen will. Nach den Tributen habe ich nun auch das geschafft. Leider wird meine Liste damit bedrohlich kurz…
Aber das soll uns an der Stelle mal nicht interessieren. Hier soll es um die Avengers gehen. Ich schätze mal ich gehöre zu den Letzten die den Film gesehen haben. Zu einer Minderheit die noch nicht im Kino war. Denn inzwischen sollte sich rumgesprochen haben, dass Joss Whedon hier ein Meisterwerk auf die Leinwand gezaubert hat. Auch wenn man kein Marvel verrückter Nerd ist.
Vielleicht kurz was zur Geschichte: Es geht um die Avengers, ein Team aus Superhelden. Diese werden zusammen getrommelt um zu verhindern, dass Loki (der böse Stiefbruder von Thor) ein altes Artefakt der Arsen (Nordische Götter um Odin) in die Hände bekommt. Bzw. hat Loki das Teil eigentlich schon und die Avengers sollen es zurück bekommen. Soweit so gut. Das ist dann eigentlich auch schon die Geschichte und mehr braucht es auch nicht. Man hat einen Feind und einen Grund die Welt in Schutt und Asche zu legen. Bäm, Kaboom und Pow!
Bei den Avengern hat Whedon aber nicht auf die original Avengers zurückgegriffen. Im neuen Team sind Iron Man, Hulk, Thor und Captain America. Letzterer war eigentlich kein Gründungsmitglied der Avengers. Dafür waren Ant Man und Wasp dabei. Ich sehe schon vor mir wie viele Leute jetzt zu Google greifen und schauen wer zum Teufel Ant Man und Wasp sind. Daher sehe ich die Entscheidung, lieber den Cap zu nehmen, auch nicht so tragisch. Die beiden anderen sind einfach zu unbekannt um die Masse zu begeistern. Dazu kommt, dass Ant Man mit Ameisen reden kann und sich gern mal auf ihre Größe zusammen schrumpft. Das sind irgendwie nicht die Superkräfte die man braucht um neben einem Iron Man zu bestehen der mit Raketen und Lasern ganze Häuserblöcke den Erdboden gleich macht. Selbst der Captain als Alternative wirkt mit seinem Schild oft relativ unspektakulär. Da er aber irgendwann den Anführer gibt, erhält er doch noch einen Sinn und macht die Avengers erst zu dem was sie sind.
Allgemein hat es Whedon geschafft die unterschiedlichen Helden erstaunlich gut zusammen arbeiten zu lassen. Oder auch nicht. Denn am Anfang ist jeder für sich ein Einzelkämpfer. Die meiste Zeit verhauen sich die Helden daher auch mehr gegenseitig als den eigentlichen Feind. Und wenn sie sich nicht verhauen dann werfen sie sich Unmengen von extrem coolen Sprüchen an den Kopf. Allen voran Tony Stark aka Iron Man welcher vor niemanden Respekt hat und alles ins lächerliche zieht. So versucht er anfangs immer wieder Bruce Banner dazu zu bringen den Hulk raus zu lassen. Der würde zwar unkontrolliert die gesamte Basis zerlegen aber Hauptsache Tony hat gesehen was passiert.
Ehrlich gesagt ist mir der Hulk im Laufe des Films sogar richtig ans Herz gewachsen. In den meisten Fällen ist Bruce Banner ja nur damit beschäftigt auf keinen Fall wütend zu werden und irgendwie recht weinerlich. Aber als er dann endlich den Hulk als Teil von sich akzeptiert wird er unglaublich cool. Er hat im Kampf gegen Loki sogar den vielleicht besten Endkampf überhaupt. Über alle Filme hinweg und so. Der nimmt jedes Endkampfklischee und schlägt ihm die Zähne aus dem Gesicht. Muss man gesehen haben!
Ich finde es auch toll, dass man gar nicht erst versucht Realismus in den Film zu bringen wie es Batman und allem Anschein nach der neue Spider-Man versuchen. Der Film ist einfach nur abgedreht und folgt den Regeln von Superheldencomics und das ist auch gut so. Man hält sich nicht mit Erklärungen auf sondern lässt einfach die nächste Explosion auf den Zuschauer los. Dabei wirkt der Film aber nie stumpf oder dumm sondern unterhält durch seine Geschwindigkeit die Fragen nach dem Sinn gar nicht erst aufkommen lässt.
Toll ist auch, dass man auf fast alle früheren Marvel-Filme eingeht. So finden sich Referenzen zum zweiten Hulk-Film mit Edward Norton, es finden sich Parallelen zu den beiden Iron Man Filmen. Auch der Thor Film steuert einige Details zum Gesamtwerk bei und natürlich auch Captain America. Wenn ich ehrlich bin sollte man sich auch alle Filme angesehen haben um die Avengers richtig zu verstehen. Was nicht ganz einfach ist da nur der erste Iron Man und Captain America wirklich gut waren. Die restlichen sollte man mit Vorsicht genießen. Zwar sind das keine Totalausfälle wie zum Beispiel Catwoman oder Elektra aber auch nicht wirklich gut. Außerdem halte ich die Wahl von Mark Ruffalo als neuen Hulk für genial. So sehr ich Edward Norton auch mag aber als Hulk war er nicht sonderlich toll. Ruffalo ist als Bruce Banner aber wirklich überzeugend und konsequent (wie gesagt ich hab mich in den Hulk verliebt^^)
Damit sind die Avengers zwar immer noch kein tiefgründiges Meisterwerk aber auf jeden Fall ein Meisterwerk im Bereich der Actionfilme. Also wenn man kann sollte man sich den Film anschauen. Da es ihn sowieso nur in 3D gibt muss ich das hier nicht weiter erwähnen. Denn 3D macht da schon Sinn und wirkt beeindruckend. Nur Spider-Man könnte in dem Bereich noch besser werden da man dort allen Anschein nach viel aus einer Art Ego-Perspektive gefilmt hat und es wirkte im Trailer einfach großartig wenn er wie in Mirrors Edge durch die Stadt springt und schwingt.
MfG Thomas
PS: Natürlich hat auch Stan Lee wieder seinen Auftritt. Wie in allen Marvel Filmen.
Spoiler PS: Ein zweiter Teil ist wahrscheinlich.
Extremes Spoiler PS: Am Ende sieht man Thanos in die Kamera lachen.
Ultimativer Spoiler: Batman stirbt am Ende!
Der Film hat mir auch sehr gut gefallen. Nur das Ende wurde etwas zu sehr hinausgezögert.
Hulk, fand ich, hatte den geilsten Auftritt, hihihi… Aber Captain America mag ich irgendwie immer noch nicht so richtig. Mit dem werd ich einfach nicht warm^^