Die Serie Supergirl läuft jetzt schon eine ganze Weile in den USA und so langsam kommen auch die ersten Folgen zu uns nach Deutschland. Leider scheint das niemanden so wirklich zu interessieren.
Im Falle von Jessica Jones haben sich die Medien überschlagen weil nun endlich eine weibliche Superheldin auf dem Bildschirm zu sehen ist. Dass Supergirl schon einige Wochen früher gestartet ist wurde dabei gekonnt ignoriert. Dass Agent Carter schon seit ein oder zwei Jahren in Fernsehen das Marvel Universum gerettet hat… naja wurde auch ignoriert. Selbst die wirklich fiesen Story Ausrutscher von Jessica Jones wurden in den meisten Artikeln nicht mal angesprochen. Tja und das nervt mich wirklich! Daher möchte ich Supergirl wenigstens hier die Aufmerksamkeit schenken die sie verdient hat!
Die Story beginnt damit, dass Kara Zor El als Cousine von Superman mit ihm zur Erde geschickt wird. Schon etwas älter als er soll sie ihn beschützen und auf ihn aufpassen. Doch ihr Raumschiff kommt vom Kurs ab und so kommt sie erst viel später auf der Erde an. Clark ist erwachsen und hat sich einen Namen als Superman gemacht. Kara ist noch immer ein kleines Mädchen. So wechseln die Rollen und statt Clark zu beschützen wird Kara nun zur Beschützten. Superman gibt ihr ein Zuhause in dem sie behütet aufwachsen kann wie auch er es bei den Kents hatte.
So konnte Kara ein normales Leben leben. Wurde Sekretärin für eine fiese Zeitungsverlegerin. Fand Freunde. Entwickelte sich zu einer Frau. Doch als ihre adoptiv Schwester in ein Flugzeugabsturz verwickelt wird nutzt sie ihre Kräfte um sie zu retten. Dabei gibt sie sich der Welt zu erkennen. Selbst in einer kleinen Sinnkrise findet Kara plötzlich ihre Bestimmung als Supergirl.
Dabei verläuft das mit der Bestimmung am Anfang nicht wirklich nach Plan. Superman ist nun mal das Ideal der Menschen. Der ultimative Beschützer. Er wirft einen sehr sehr großen Schatten. Jede Aktion von Supergirl muss sich an der von Superman messen lassen. Sie muss darum kämpfen ernst genommen zu werden.
Dabei schneidet die Serie auch sehr stark feministische Probleme an. Spätestens hier sollte sich die Hipster-Presse eigentlich darauf stürzen. Denn Kara muss immer wieder beweisen, dass sie als Frau die selben Dinge vollbringen kann wie Superman. Sie muss zeigen, dass auch eine Frau eine Heldin sein kann.
Die Serie hackt ständig auf ihr herum doch sie findet die Kraft das alles von sich zu drücken und der Welt zu zeigen wer sie ist. Sich einen eigenen Namen zu machen und mehr zu sein als nur die kleine Cousine von Superman. Das fängt schon in einer witzigen Diskussion an als am ihr den Namen Supergirl gibt und sie versucht zu argumentieren, dass Superwoman vielleicht besser wäre weil es doch stärker klingen würde. An dieser Stelle merkt man dann aber auch, dass Kara eben auch mit ihrem Selbstvertrauen zu kämpfen hat. Denn obwohl sie die vielleicht stärkste Frau auf dem Planeten ist so ist sie doch auch nur eine ganz normale Frau mit den selben Problemen.
An dieser Stelle greift Supergirl als Serie auch wieder die bekannten CW Traditionen auf die wir auch schon aus Arrow und Flash kennen. Ein Großteil der Serie basiert auf den zwischenmenschlichen Parts der Figuren und weniger auf dem Superhelden Thema. Die Serie hat auch wieder Familien Drama, Freundschaft und den ganz normalen Alltag der Figuren zum Thema. Entsprechend wirkt die Serie auch weniger durchgeplant wie die Marvel Serien von Netflix. Dafür hat man aber auch schon nach der ersten Folge die leicht tollpatschige Kara ins Herz geschlossen.
Man spielt aber auch noch auf andere Art mit der Figur von Superman. Im CW Universum tummeln sich aktuell nur Flash, Green Arrow, Atom und ein paar andere Helden. Die beiden großen Superman und Batman wurden bisher aber noch nicht erwähnt. Es wird also auch spannend sein in wie weit Superman jetzt Einzug in das CW Universum findet und ob er überhaupt einen Platz erhält. In der Serie hat er bis jetzt keine große Rolle. Zwar wird ständig über ihn gesprochen aber er tritt nur sehr kurz selbst in Erscheinung. Dabei kann man aber keinen Schauspieler erkennen.
Die Effekte der Serie sind zumindest am Anfang und soweit ich das bis jetzt beurteilen kann ein bisschen schwach. Das dürfte aber auch allgemein dem Problem geschuldet sein, dass Superkräfte wohl sehr viel Geld kosten um sie richtig darzustellen. Trotzdem könnte man auch bei de Choreographie noch ein bisschen mehr rausholen. Hier liegen die Netflix-Serien eindeutig vorn. Die Serie bewegt sich aber auf solidem Flash Niveau und eventuell wird es mit längerer Laufzeit auch noch besser. Die erste Game of Thrones Staffel war damals auch etwas ernüchternd.
Alles in allem hat Supergirl aber recht viel Charme und meiner Meinung nach wird die Serie vollkommen zu unrecht, genau wie alle anderen DC Serien auch, so sehr vernachlässigt.
Ein Gedanke zu „Supergirl“